Christliche Identitäten und Erinnerungskulturen
Ob und inwieweit erinnerungstheoretische Ansätze in die Geschichtswissenschaft und in die Kirchengeschichte eingebracht werden können, ist vor allem auf der Ebene der Anwendung in der historischen Interpretation nach wie vor ein Desiderat historischen Arbeitens. Im Rahmen der in Passau beheimateten Studiengänge BA Historische Wissenschaften und MA Geschichte und Gesellschaft sowie in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Exegese und Biblische Theologie probieren wir immer wieder Hermeneutik, Methodik und Interpretation aus.
Das Thema Identität und Erinnerung ist sowohl hermeneutisch als auch als Forschungsthema ein Schwerpunkt der Professur; genutzt werden neben klassischen Quellenanalysen die Methoden der Oral History. Geforscht wird im Bereich des 20. Jahrhunderts auf drei Ebenen:
- Die katholische Bibelbewegung als erinnerungskulturelles Phänomen
- KatholikInnen und ihre regional differierenden Identitäts- und Vergangenheitskonstruktionen in Ost- und Westdeutschland.
- Religiöse Gruppen in Mittel- und Osteuropa mit ihren differierenden und sich verschiebenden Vergangenheitskonstruktionen (in Kooperation mit Prof. Dr. Thomas Wünsch).