Zitierregeln
Fußnoten
Wissenschaftliche Arbeiten leben davon, dass die in ihnen aufgestellten Thesen belegt bzw. bewiesen werden und dass sorgfältig zwischen der eigenen Argumentation der Verfasserin oder des Verfassers einerseits und Quellen sowie Sekundärliteratur andererseits unterschieden wird. Daher sind nicht nur wörtlich übernommene Textpassagen aus Quellen und Literatur korrekt als Zitate zu kennzeichnen, sondern alle Gedanken, Ideen und Theorien anderer Personen.
Was muss in Fußnoten belegt werden?
- ein wörtliches Zitat im Text, das zwischen Anführungszeichen gestellt ist.
- eine im Text mit eigenen Worten paraphrasierte Wiedergabe einer Literaturmeinung oder Quellenaussage.
- Sachinformationen aller Art, die von Dritten übernommen sind.
Wann können außerdem Fußnoten gesetzt werden?
- wenn auf eine zusätzliche Quelle oder Meinung der Literatur zurückgegriffen wird, die für den Text zu ausführlich wäre.
- wenn der Text durch weitere Informationen oder Argumente ergänzt werden soll. Der Text soll jedoch auch ohne diese Anmerkungen verständlich bleiben.
- wenn auf Literaturmeinungen oder Quellen verwiesen werden soll, die eine Behauptung stützen und ergänzen oder aber ihr widersprechen. Es ist ein Gebot der intellektuellen Redlichkeit, andere Meinungen nicht zu verschweigen.
Wichtige Passagen aus Quellen und Literatur sind im Originalwortlaut und in Übersetzung anzuführen.
Auslassungen werden mit drei Punkten angezeigt, die in eckigen Klammern stehen: '[...]'.
Ikonographische Themen sind stets in Anführungszeichen zu setzen: z.B. "Auferstehung Christi", "Herkules am Scheideweg". Auch Titel von Kunstwerken stehen in Anführungszeichen: z.B. Leonardo da Vinci, "Letztes Abendmahl".
Lange Zitate ab drei Zeilen sind mit Absätzen vom Text zu trennen und in Schriftgröße 10 einzurücken. Die dazugehörige Fußnote wird wie im übrigen Fließtext gesetzt.
Wie wird zitiert?
Entscheidend ist, dass die verwendeten Zitierregeln
konsequent angewendet werden!
Wörtliche und indirekte Zitate
Das Kürzel 'vgl.' (vergleiche) wird vor die Fußnote eines indirekten Zitats bzw. einer Informationsübernahme gesetzt.
Bei einem direkten Zitat wird in der Fußnote kein Kürzel gesetzt.
Jede Fußnote wird mit einem Punkt abgeschlossen.
Erstmaliges Zitieren
Angabe der Autorin oder des Autors bzw. der Herausgeberin oder des Herausgebers mit dem ausgeschriebenen Vornamen und Familiennamen (bei mehreren Autor:innen oder Herausgeber:innen Trennung der Namen durch Komma) – Komma – voller Titel des Werks (mit dem durch einen Punkt abgetrennten Untertitel) – Komma – Erscheinungsort und Erscheinungsjahr – Komma – Angabe der Seite oder der Seiten (bei zwei Seiten mit dem Kürzel 'f.', z. B. 'S. 5 f.'; bei mehr als zwei Seiten genaue Angabe, z. B. 'S. 5 - 13').
Herausgeber:innen von Sammelschriften werden durch '(Hg.)' kenntlich gemacht: Vorname und Name – '(Hg.)' – Komma – Titel des Werks – Komma – Erscheinungsort und Erscheinungsjahr.
Bei mehreren Herausgeberinnen oder Herausgebern werden die Namen mit einem Komma voneinander getrennt und am schluss das Kürzel ('Hgg.') gesetzt.
Der Verlag wird nicht angegeben. Unbedingt zu nennen ist aber die Reihe, in der ein Buch erschienen ist: in Klammern hinter dem Erscheinungsjahr, z. B. '(Universum der Kunst, 46)'.
Zitiert man aus dem Nachdruck eines Werks, wird die erste Ausgabe in der oben beschriebenen Weise angeführt, sodann in Klammern hinzugesetzt: '(Nachdruck: Erscheinungsort und -jahr)'.
Bei übersetzten Werken wird hinter dem Titel der Übersetzung in Klammern der Titel der ersten Ausgabe mit Erscheinungsort und -jahr angegeben.
Bei mehrbändigen Werken folgt die Bandzahl nach dem Titel, z. B. 'Bd. 1'.
Sind zwei oder drei Erscheinungsorte angegeben, werden diese durch Kommata voneinander getrennt (z. B. 'München, New York, London'). Bei mehr als drei Orten wird nur der erste genannt und dahinter '(u. a.)' gesetzt (z. B. 'München (u.a.)'). Wenn kein Erscheinungsort zu ermitteln ist, wird dies durch 'o. O.' (ohne Ort) vermerkt, das fehlende Erscheinungsjahr wird durch 'o. J.' (ohne Jahr) gekennzeichnet.
Die Nummer der Auflage ist vor dem Erscheinungsjahr hochgestellt anzugeben (z. B. 'München 31978'). Grundsätzlich ist jeweils die neueste Ausgabe zu zitieren.
Beispiele
Steffi Roettgen, Wandmalerei in Italien. Barock und Aufklärung. 1600 - 1800, München 2007.
Karl Möseneder (Hg.), Der Dom in Passau. Vom Barock zur Gegenwart, Passau 1995.
Willibald Sauerländer, Das Jahrhundert der großen Kathedralen. 1140 - 1260, München 1990 (Universum der Kunst, 36), S. 25 - 35.
Pierre Monier, Histoire des arts qui ont rapport au dessin, Paris 1698 (Nachdruck: Genf 1972), S. 47.
Erwin Panofsky, Die altniederländische Malerei. Ihr Ursprung und Wesen, 2 Bde., Köln 2001, hier Bd. 1, S. 119 - 153 (Early Netherlandish painting. Its origin and Character, Cambridge/Mass. 1953).
'Kat. Ausst.' – Vollständiger Titel des Ausstellungskatalogs – Komma – 'hg. von' – Vor- und Nachname der Herausgeberin oder des Herausgebers – Komma – Institution, Ort und Jahr der Ausstellung – Komma – Erscheinungsort(e) und -jahr (wenn Ausstellungs- und Verlagsort nicht identisch sind)
Beispiel
Kat. Ausst. Gesichter der Renaissance. Meisterwerke italienischer Portrait - Kunst, hg. von Keith Christiansen und Stefan Weppelmann, Bode - Museum Berlin, New York Metropolitan Museum of Art 2011/2012, München 2011.
Vorname und Name der Verfasserin oder des Verfassers – Komma – vollständiger Titel des Aufsatzes – Komma – 'in:' – Titel der Zeitschrift – Bandnummer – Komma – Erscheinungsjahr – Komma – der gesamte Seitenumfang des Aufsatzes – Komma – die hier herangezogene[n] Seite[n].
Beispiel
Peter Cooke, Symbolism, decadence and Gustave Moreau, in: The Art Bulletin 90, 2008, S. 394 - 416, hier S. 411f.
Vorname und Name der Verfasserin oder des Verfassers – Komma – vollständiger Titel des Beitrags – Komma – 'in:' – Vorname und Name der Verfasserin oder des Verfassers oder der Herausgeberin oder des Herausgebers des Sammelbandes (der Festschrift, der Kongressakten etc.) – '(Hg.)' – Komma – Titel des Bandes (der Festschrift etc.) – Komma – Erscheinungsort – Erscheinungsjahr – Komma – gesamter Seitenumfang des Beitrags – Komma – die hier herangezogene[n] Seite[n] (z. B. 'S. 462 - 478, hier S. 475-477‘).
Beispiele
Martin Warnke, Gegenstandsbereiche der Kunstgeschichte, in: Hans Belting, Heinrich Dilly (Hgg.), Kunstgeschichte. Eine Einführung, Berlin 2008, S. 23 - 49.
Joachim M. Plotzek, Evangeliar Heinrichs des Löwen, in: Kat. Ausst. Heinrich der Löwe und seine Zeit. Herrschaft und Repräsentation der Welfen 1125 - 1235, hg. von Jochen Luckhardt, Franz Niehoff und Gerd Biegel, Bd. 1 - 3, Herzog - Anton - Ulrich- Museum Braunschweig 1995, München 1995, hier Bd. 1, S. 206 - 210.
Horst Bredekamp, Die Renaissance der Spiele. Calcio als Fest der Medici, in: Andreas Beyer, Vittorio Lampugnani, Gunter Schweikhart (Hgg.), Hülle und Fülle. Festschrift für Tilmann Buddensieg, Alfter 1993, S. 153 - 166.
Sebastian Schütze, Devotion und Repräsentation im Heiligen Jahr 1600. Die Cappella di S. Giacinto in S. Sabina und ihr Auftraggeber Kardinal Bernerio, in: Matthias Winner, Detlef Heikamp (Hgg.): Der Maler Federico Zuccari. Ein römischer Virtuoso von europäischem Ruhm. Akten des internationalen Kongresses der Bibliotheca Hertziana Rom und Florenz, 23. - 26. Februar 1993, München 1999, S. 231 - 264, hier S. 232.
Bei bekannter Verfasserin oder bekanntem Verfasser:
Vorname und Name der Verfasserin oder des Verfassers – Komma – Titel des Artikels – Komma – 'in:' – Titel des Lexikons – Komma – Bandzahl – Komma – Erscheinungsort – Erscheinungsjahr – Komma – gesamter Seiten- oder Spaltenumfang des Artikels – Komma – die hier herangezogene[n] Seite[n] oder Spalte(n).
Beispiel
Ilse Wirth, Fleiß, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. 9, München 2003, Sp. 1043-1107.
Bei unbekannter Verfasserin oder unbekanntem Verfasser:
Titel des Artikels – Komma – 'in:' – Name des Lexikons – Komma – Bandzahl – Komma – Erscheinungsort – Erscheinungsjahr – Komma – ggf. gesamter Seiten- oder Spaltenumfang des Artikels – Komma – die hier herangezogene[n] Seite[n] oder Spalte[n].
Beispiel
Gans, in: Christliche Ikonographie in Stichworten, München 1975, S. 139.
Vorname und Name der Verfasserin oder des Verfassers – Komma – 'Rezension von:' – Vorname und Name der Autorin oder des Autors des besprochenen Werks – Komma – Titel des besprochenen Werks – Komma – 'in:' – Titel der Zeitschrift – Bandzahl – – Komma – Erscheinungsjahr – Komma – gesamter Seitenumfang der Rezension.
Beispiel
Andreas Prater, Rezension von: Jürgen Müller, Der Sokratische Künstler. Studien zu Rembrandts Nachtwache, Leiden, Boston 2015 (Brill’s Studies on Art, Art History and Intellectual History, 235/7), in: Kunstchronik 69, 2016, S. 180-187.
Belege aus dem Internet (Literatur und/oder Abbildungen) sind nur dann heranzuziehen, wenn darin neue Informationen vorliegen, die über die gedruckte Literatur hinausgehen. Grundsätzlich gilt: Printmedien müssen zuerst ausgeschöpft werden.
Name der Autorin oder des Autors [soweit bekannt] - Komma - Titel bzw. Namen der Webseite- Komma - bei periodisch erscheinenden Publikationen Nummer und Datum der Ausgabe - 'online unter' - URL - Datum des Abrufs (in eckigen Klammern).
Beispiel
Katrin Zimmermann, Rezension von: Justus Lange, "opere veramente di rara naturalezza". Studien zum Frühwerk Jusepe de Riberas mit Katalog der Gemälde bis 1626, Würzburg 2003, in: KUNSTFORM 6, 2005, Nr. 2, online unter: https://www.arthistoricum.net/kunstform/rezension/ausgabe/2005/2 [15.02.2005].
Bei Zitaten aus Akten wird in der Fußnote die Signatur des Archivs angegeben.
Wiederholtes Zitieren
Werden Bücher, Beiträge, Zeitschriftenaufsätze, Lexikonartikel etc. mehrfach zitiert, wird im zweiten und den folgenden Fällen lediglich ein Kurztitel benutzt:
Nachname der Autorin oder des Autors – Jahreszahl – Komma – Seitenzahl.
Bei Ausstellungskatalogen:
Kat. Ausst. – Ausstellungsort – Ausstellungsjahr – Komma – Seitenzahl.
Beispiel
Erstmaliges Zitieren: Steffi Roettgen, Wandmalerei in Italien. Barock und Aufklärung. 1600 - 1800, München 2007, S. 35."
Wiederholtes Zitieren: Roettgen 2007, S. 35.
Abkürzungen
In der Arbeit sind die in der Fachliteratur gängigen Abkürzungen zu verwenden.
Abkürzung | Ausgeschriebenes Wort |
---|---|
Abb. | Abbildung(en) |
Anm. | Anmerkung(en) |
Bd. | Band |
Bde. | Bände |
Diss. | Dissertation |
Ebd. | Ebenda |
Fig. | Figur |
Fol. | Folio |
Hg. | Herausgeber (Sg.) |
Hgg. | Herausgeber (Pl.) |
Hs. | Handschrift |
Kat. Ausst. | Ausstellungskatalog |
Kat. Slg. | Sammlungskatalog |
Lfg. | Lieferung (z.B. bei Lexika) |
Ms. | Manuskript |
N. F. | Neue Folge |
Nr. | Nummer |
o. O. | ohne Ort |
o. J. | ohne Jahr |
r | Vorderseite (recto) |
s. | siehe |
S. | Seite |
s. o. | siehe oben |
Sp. | Spalte |
Übers. | Übersetzer |
v | Rückseite (verso) |
vgl. | vergleiche |
Zur Orientierung über Abkürzungen in der kunsthistorischen Literatur und für kunsthistorische Arbeiten vgl. das ausführliche Verzeichnis in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte (RDK), Bd. 9, München 2003, Sp. 5-51 oder: www.rdklabor.de/wiki/RDK_Labor:Abkürzungsverzeichnis.