Musik- und geschichtswissenschaftliche Forschung können sich gegenseitig bereichern. An ihren Schnittstellen bieten sich für beide Disziplinen Möglichkeiten zur Erweiterung des jeweiligen Quellen- und Methodenrepertoires. Die Idee einer solchen Öffnung und Vernetzung möchte die Tagung innerhalb des thematischen Rahmens „Provoziert!“ weiterverfolgen und dabei Potenziale erproben wie auch Grenzen austesten.

Provokationen begegnen innerhalb der Forschung auf inhaltlicher wie auch auf methodischer Ebene. Im kreativen und ästhetischen Kontext wird provokantes Schaffen oft mit Regelbruch, radikaler Neuerung und bewusster Abkehr von etablierten künstlerischen Normen assoziiert. Provokative Handlungen sind dabei eng mit Emotionen und Konventionen verknüpft, weshalb sich gerade die Musik für provokative Strategien anbietet. Nicht umsonst gelten Lieder als veritable Schmäh- und Propagandawerkzeuge oder werden musikalische Handlungen symbolisch genutzt, um Reaktionen hervorzurufen.

Hier wird deutlich, wo vergleichbare Herausforderungen und Chancen des interdisziplinären Blickes liegen können: Eine Provokation geht über den singulären historischen Akt oder das einzelne musikalische Werk bzw. Ereignis hinaus. Sie braucht einen Provokateur, einen reagierenden Empfänger und zum Dritten Rahmen und Kontext, in dem sie überhaupt erst als solche erkannt werden und eine Wirkung entfalten kann.

Die Tagung findet im Großen Runtingersaal in Regensburg statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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Programm

Der Bericht zur Tagung in Trondheim wurde in H / Soz / Kult veröffentlicht: .