Projektdetails
BMBF-Projekt US-Immigration: Die Rolle von Rassismus in der US-amerikanischen Einwanderung

Welchen Einfluss hat die ethnische Herkunft bei der Einwanderung in die USA? Das erforscht Dr. Grit Grigoleit-Richter von der Universität Passau im BMBF-geförderten Projekt „US-Immigration“, unter anderem anhand von ukrainischen Geflüchteten.
Bei der Immigration in die USA stehen viele Einwandernde vor großen Herausforderungen: eine Arbeitserlaubnis erhalten, einen Job finden oder Zugang zum Sozialsystem zu bekommen, ist nicht immer einfach. Vielen, zum Beispiel aus Süd – oder Lateinamerika, werden diese Möglichkeiten aufgrund ihrer Herkunft verwehrt.
Das BMBF-Projekt „"All men are created equal"? Zur Intersektion von Rasse, Geschlecht und Neoliberalismus in der US-amerikanischen Einwanderung“ der Universität Passau zielt deshalb darauf ab, zu untersuchen, wie Rassismus die Zuwanderung und den wirtschaftlichen Wandel in den USA beeinflusst. „Die USA sind eine inhärent rassifizierte Gesellschaft – das hat eine Bedeutung für alle einwandernden Gruppen“, sagt Dr. Grit Grigoleit-Richter, Leiterin des BMBF-Projekts „US-Welfare State“ sowie dessen Folgeprojekt „US-Immigration“ , an der Professur für Amerikanistik/Cultural and Media Studies. Dies bedeute, dass Rassismus in der US-amerikanischen Gesellschaft tief verwurzelt sei und zum Beispiel entscheide, wer Zugang zu staatlichen Leistungen, Förderungen und zum Arbeitsmarkt bekomme oder wer mit einem Geflüchteten-Programm in die USA immigriere, anstatt illegal die Grenze zu übertreten.
„US-Immigration“ erforscht dabei den Zusammenhang von Rassismus, Geschlecht und einer neoliberalen Wirtschaftspolitik in der Zuwanderung. Insbesondere wird untersucht, wie die US-amerikanische Einwanderungspolitik im neoliberalen System dazu führt, dass nicht-weiße Migranten oft schlechter als weiße behandelt werden. Das Wissen wird anschließend bei der Zuwanderung von Ukrainerinnen und Ukrainern in die USA als Fallbeispiel angewendet.
Dazu sollen zunächst auf der Makroebene die Strukturen dargestellt werden, die eine - wie in den USA - rassifizierte Gesellschaft voraussetzt und die somit die Einwanderung steuern. „Wer hat Zugang? Wer darf überhaupt rein? Durch welche Gesetze werden ganze Gruppen disqualifiziert, um legal in die USA zu gelangen? Wie gestaltet sich der Integrationsverlauf?“ diese Fragen seien zentrale Punkte, sagt Dr. Grigoleit-Richter, und baut auf der Forschung zur Immigration von Europäer*innen wie aus Irland oder Italien, aber eben auch aus Mittel- und Südamerika auf.
Anschließend solle anhand ukrainischer Geflüchteter empirisch gezeigt werden, wie die Strukturen in der Gegenwart funktionierten. Diese kamen über ein besonderes Programm in die USA und erhielten damit sofort Zugang zum Arbeitsmarkt und gegebenenfalls Sozialleistungen. „Im Vergleich zu anderen Gruppen ist das ein eklatanter Unterschied“, erklärt Dr. Grigoleit-Richter. Die zuvor erforschten historischen Strukturen würden hier angewendet, um mehr über die Situation der Ukrainerinnen und Ukrainer zu erfahren und die Daten über ihre Flucht zu verbessern.
An der Universität Passau forscht Dr. Grit Grigoleit-Richter zu dem Thema. Das Vorhaben läuft von Januar 2025 bis Dezember 2027 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Bereich der Regionalstudien gefördert.
Projektleitung an der Universität Passau | Dr. Grit Grigoleit-Richter (Professur für Amerikanistik / Cultural and Media Studies) |
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Laufzeit | 01.01.2025 - 31.12.2027 |
Mittelgeber | ![]() BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung > BMBF - Area Studies |