Forschung
Forschungsschwerpunkte
Literaturwissenschaftliche Schwerpunkte
- Schäferdichtung
- 18. Jh.: Klopstock, Göttinger Hain, Klassik (insbes. Schiller), Populärliteratur
- 19. Jh.: Dramen (Kleist, Grabbe, Grillparzer, Gutzkow)
- 20. Jh.: Moderne, NS-Literatur, Paul Wühr, Trivialliteratur
Medienübergreifende Schwerpunkte
- Narratologie
- Untersuchungen von medialen Raum- und Wirklichkeitskonstruktionen
- Beziehungen zwischen Medien
- Populäre Vermittlung von ‹Wissen›
- Phantastik und mediale Technikvorstellungen
- Inszenierungen und Ideologisierungen von Körper und Sexualität
Medienwissenschaftliche Untersuchungen (audiovisueller Formate)
- Fragestellungen um Genres und filmhistorische Phänomene
- NS-Film
- Diskurspraktiken der Populärkultur
- Mehrwertstrategien der Werbung
Jüngstes Forschungsgebiet
- das interdisziplinäre Thema "Privatheit", wobei insbesondere die mediale und damit diskursive Verhandlung (insbesondere in Literatur und audiovisuellen Medien) des Themas interessiert. Im Blick sind dabei Inszenierungen und Semantiken von und Problematiken (durch den Konflikt mit anderen Paradigmen) und Strategien des Umgangs mit Privatheit.
Ein in den Medien und somit außerhalb des wissenschaftlichen Diskurses laut gewordener Vorwurf gegenüber unserer Studie besteht darin, dass unserer Studie eine politische Motivation zugrunde liege. Aus diesem Grund halten wir eine öffentliche Stellungnahme für angebracht.
Nach der epd-Meldung vom 17. August 2020 ist unser am 27. Juni 2020 auf Researchgate der allgemeinen Öffentlichkeit zur Verfügung gestellte Artikel „Die Verengung der Welt“ zur Corona-Berichterstattung in den ARD und ZDF-Sondersendungen Gegenstand einer lebhaften Rezeption und Diskussion geworden, was wir als Forscher begrüßen. Damit, dass unsere Ergebnisse von politischen Interessensgruppen instrumentalisiert werden, war zu rechnen. In einer demokratischen Gesellschaft muss es möglich sein, Forschungsergebnisse zu veröffentlichen, auch, wenn sie gegebenenfalls unsachlich instrumentalisiert werden. Dies ist ein zentraler Aspekt der Freiheit der Forschung.
Die Inhalte unserer Studie sind dabei von der medialen Berichterstattung über die Studie zu unterscheiden: Schon der in den Medien durchaus reißerisch verwendete Begriff des „Tunnelblicks“ kommt in unserer Studie nicht vor und bedeutet eine Verkürzung unserer Erkenntnisse.
Da uns an einer differenzierten Auseinandersetzung mit unserem Artikel gelegen ist, freuen wir uns über Zustimmung und Kritik gleichermaßen. Was wir jedoch für bedenklich halten, sind mediale Äußerungen, die unseren Artikel nicht als wissenschaftlichen Beitrag, sondern als gesellschaftspolitische bzw. politische Meinung verstehen wollen. Es werden dann Ergebnisse objektiv wissenschaftlichen Arbeitens mit gesellschaftlichen, durchaus emotional aufgeladenen Haltungen vermischt, die in unserem Artikel nicht zur Sprache kommen. Unser Artikel rekonstruiert die textuellen Strukturen und Rhetoriken der Sondersendungen: Wir analysieren mediale Produkte und argumentieren mit nachprüfbaren Belegen. Wissenschaft sollte als Wissenschaft akzeptiert werden, weil sie nur dann einen sinnvollen Beitrag zu gesellschaftlichen Diskursen leisten kann.
Mit einer politischen Lesart können wir uns nicht identifizieren. Es muss der Wissenschaft möglich sein, mediale Produkte, egal welcher Provenienz, zu analysieren.