Lehre
Unsere Veranstaltungen umfassen das Feld der Religionspädagogik, der Didaktik des Religionsunterrichts und der Praktischen Theologie und sind Bestandteil der Lehramtsstudiengänge Katholische Religionslehre (Unterrichts- oder Didaktikfach), der Modellstudiengänge B.A./M.A. for Education sowie des Erziehungswissenschaftlichen Studiums. Von besonderer Bedeutung ist unsere Lernwerkstatt Religionsunterricht.
Forschung
Schwerpunkte unserer Forschung liegen in den Gebieten der konstruktivistischen Religionspädagogik, eines performativ ausgerichteten Religionsunterrichts und des Lernens an fremden Biografien. Außerdem interessieren uns die Erforschung der Unterrichtspraxis und der Wirksamkeit des Unterrichts, die Entwicklung von Religionsbüchern, Fragen einer vernetzten Religionslehrerbildung und der Bereich der Kirchenraumpädagogik.
Lehrstuhlteam
Die Teammitglieder um den Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Hans Mendl sind Ihre Ansprechpersonen. Hier können Sie sich zu Kontaktdaten, Sprechzeiten und Forschungsschwerpunkten der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informieren.
Assisi - Viel mehr als eine Exkursion
aus dem Bistumsblatt Nr. 27 v. 30.06.2024, S. 13
35 Studierende der Universität Passau sind eine Woche auf den Spuren des heiligen Franziskus und der heiligen Klara unterwegs. Sie entdecken dabei auch, dass es noch heute Menschen gibt, die nach den Idealen der Heiligen leben.
PASSAU/ASSISI. „Über siebzig wilde Pferde mit Fohlen auf den Bergwiesen hoch über der Stadt sehen.“ „Franziskanerinnen besuchen und mit ihnen über ihr Leben reden.“ „Jeden Abend miteinander Musik machen.“ – Die Antworten auf die Frage, was das schönste Erlebnis in Assisi war, fällt ganz unterschiedlich aus. Studierende waren eine Woche lang mit dem Schulreferat des Bistums und dem Department für Theologie der Universität Passau auf den Spuren des heiligen Franziskus unterwegs.
Am Pfingstmontag um 4.30 Uhr steht der Bus vor der Universität Passau und fünfunddreißig angehende Religionslehrerinnen und –lehrer machen sich auf die Reise nach Italien. „Es ist uns wichtig, dass es mehr als eine touristische Reise und mehr als eine Studienexkursion ist“, sind sich die Organisatoren der Fahrt,Andreas Paul vom Schulreferat sowie Prof. Hans Mendl und Rudolf Sitzberger vom Lehrstuhl für Religionspädagogik, einig. Deswegen dürfen die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer alle selbst die Fahrt mitgestalten. Jeder übernimmt dazu einmal die Rolle des Reiseleiters und erklärt den Mitreisenden einen der besuchten Orte und seine Bedeutung: Die Kathedrale San Franceso mit dem Grab von Franziskus, das Kloster San Damiano, das eng mit dem Leben der heiligen Klara verbunden ist, oder die Legende des Heiligen mit dem Wolf von Gubbio. Auf diese kurzen Vorträge sind alle gut vorbereitet, weil sie bereits daheim eine schriftliche Studienarbeit dazu verfasst haben.
Für Prof. Hans Mendl lohnt sich der Aufwand, für ihn steht fest: „Eine solche Exkursion ist zwar äußerst aufwändig, aber gleichzeitig sehr ertragreich: Die Studierenden tauchen eine Woche intensiv in die Lebens- und Glaubensfragen des Franz von Assisi ein.“ Für Rudolf Sitzberger, der ebenfalls seitens der Universität die Fahrt begleitet, ist es ein großer Unterschied, ob die Studierenden in den Vorlesungen etwas über den heiligen Franz hören „oder ob sie die Gelegenheit bekommen, ihm im Erleben vor Ort nachzuspüren. Man entdeckt vieles ganz neu, wenn man genau dort ist, wo Franziskus gewirkt hat.“
Damit es nicht nur eine Reise in die Vergangenheit ist, wird auch immer wieder die Frage gestellt, ob und wie das Leben des heiligen Franz und der heiligen Klara heute noch wirken. Um dieser Frage nachzugehen, gibt es ein Treffen mit den Franziskanerinnen von Sießen, die vor Ort im „Haus des Friedens“ (casa della pace) leben und junge Menschen zum Mitleben einladen. „Für mich war Franziskus immer nur eine Figur aus der Vergangenheit. Dass heute noch Frauen und Männer nach seinen Idealen ganz ohne eigenen Besitz leben, war mir nicht klar“, meint eine Studierende nach dem Besuch bei den Schwestern – „und dass sie dabei offensichtlich so viel Lebensfreude haben, damit habe ich nie gerechnet“, ergänzt eine Zweite.
Nach dem Besuch bei den Schwestern geht es zurück in die Unterkunft, es ist eine einfache Bleibe direkt auf dem Weg von der Stadt Assisi zur Einsiedelei von Carceri, in die sich Franziskus zurückzog, wenn er Stille suchte. Weil die Unterkunft früher ein Hospiz für Pilger war, verfügt das heutige Gästehaus über eine eigene Kapelle und diese wird von der Gruppe fleißig genutzt. Jeder Tag wird gemeinsam in der Kapelle begonnen und beendet. Es soll eben mehr sein als eine Studienexkursion, es soll Platz sein für Stille, für gemeinsames Gebet und Gottesdienst. „Das ist die schönste Seite vom Studium, man lernt das, was man später als Religionslehrer brauchen kann, und es macht Spaß“, meint eine Studierende, mehr Zeit für ein Interview bleibt nicht, denn die anderen warten nach einem erlebnisreichen Tag schon im Gruppenraum zum gemeinsamen Musikmachen. Die Leitung bucht einstweilen die Unterkunft für die nächste Fahrt in zwei Jahren, auf die sich die nächsten Studierenden freuen werden.
Ein Bericht von Andreas Paul.
Hier finden Sie den Bericht zum Download.
Praxishandbuch Kirchenraumdidaktik überreicht
„Heilige Räume erleben und verstehen. Praxishandbuch Kirchenraumdidaktik“ lautet der Titel einer Publikation, die Vertreter des Lehrstuhls für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts an der Universität Passau der Schulreferentin der Diözese Passau, Frau Anja Wagner-Hölzl, überreicht haben. Seit vielen Jahren führen Dr. Rudolf Sitzberger und Prof. Dr. Hans Mendl kirchenraumdidaktische Führungen mit Studierenden, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften durch. Ihr Ziel ist es, bei solchen Führungen weniger einen kunsthistorischen und viel mehr einen spirituellen Zugang zu Kirchenräumen zu eröffnen. Ein Skript mit entsprechenden kirchenraumdidaktischen Methoden wurde nun zu seinem stattlichen Handbuch erweitert. Im einleitenden Kapitel werden die Rahmenbedingungen einer Didaktik des Kirchenraums vorgestellt. „Wichtig war, auch herauszuarbeiten, welche Chancen darin bestehen, wenn kirchenferne Kinder und Jugendliche sich mit einem ungläubigen Staunen einem Kirchenraum annähern“, so Prof. Dr. Hans Mendl. Für die Praxis einer Kirchenerkundung wird ein didaktisches Grundmodell präsentiert, das Lehrkräften hilft, die besonderen Lernchancen im Kirchenraum zielorientiert zu planen und nachhaltig durchzuführen.
Im Mittelpunkt steht ein breitgefächertes Kompendium an kirchenraumdidaktischen Methoden mit konkreten Anregungen, Beispielen und Bildern. Die Zuordnung zu den Phasen einer Kirchenerkundung erleichtert die Auswahl.
Die Ausweitung auf die Sakralräume anderer christlicher Konfessionen und Religionen (Synagoge, Moschee) eröffnet ökumenische und interreligiöse Lernperspektiven. „Die Erläuterung ihrer Grundmerkmale und des theologischen Gehalts ihrer zentralen Ausstattungselemente können Lehrkräften sowie auch die Lernenden selbst für die Begegnung mit diesen Glaubenszeugnissen nutzen“, so Dr. Rudolf Sitzberger. Was den Herausgebern der Schrift besonders wichtig ist: dass sich die Lehrkräfte vor einer kirchenraumpädagogischen Erkundung über das bevorzugte didaktische Grundmodell im Klaren werden. Zielt die Exkursion auf eine liturgische, spirituelle, auratische oder kulturästhetische Dimension? Schulreferentin Anja Wagner-Hölzl war beeindruckt von der methodischen Vielfalt und dem bunten Erscheinungsbild des Werks: „Die Publikation lädt dazu ein, handlungsorientiert und kreativ Kirchenraumerkundungen mit Tiefgang durchzuführen!“ Die Herausgeber dankten den am Projekt beteiligten Schulen, Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern des Gisela-Gymnasiums Passau Niedernburg und der Grundschule Ritter Tuschl Sandbach; die Schülerinnen und Schüler sowie Studierende hatten die entsprechenden Methoden in den Kirchenräumen in Szene gesetzt, so dass das Buch auch ästhetisch sehr anschaulich geworden ist. Von daher war es naheliegend, die Übergabe des Buchs an die Schulreferentin in der Kirche Niedernburg vorzunehmen.
Die Publikation ist für Euro 25,90 im Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3-947568-05-5
„Im Auftrag des Herrn“ – ein Ausstellungprojekt, um für ein Theologiestudium zu werben – Vernissage in den Räumen des Departments für Katholische Theologie in der Michaeligasse
„Ich möchte den Dingen auf den Grund geben“, schreibt eine junge Lehrerin, die auf einem großen Plakat porträtiert ist. So wie sie geben auch weitere zwölf Lehrerinnen und Lehrer sowie Studierende der verschiedenen Studienrichtungen Auskunft, wieso sie sich für das Fach Theologie entschieden haben. Alle Lehramtsstudiengänge, die man an der Universität Passau studieren kann, sind durch Porträts von bereits berufstätigen Lehrkräften und von Studierenden vertreten – Grundschule, Mittelschule, Realschule und Gymnasium.
Die Ausstellung wurde von den Studierenden eines universitären Seminars am Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts organisiert: „Ich bin beeindruckt von der Offenheit, dem Mut und der Entschiedenheit, die bei den Selbstauskünften der Lehrenden und Studierenden zur Bedeutung von Religion und Glauben durchscheinen“, bemerkt Prof. Dr. Hans Mendl, der das Projekt organisiert hat. Unterstützt wird er dabei vom Schulreferat der Diözese Passau: „Auch wir haben ein starkes Interesse an jungen Menschen, die sich für ein Theologiestudium interessieren. In Zukunft wird es schwierig werden, alle Religionsstunden in unserer Diözese abzudecken; wir brauchen aber engagierte Lehrerinnen und Lehrer, die einen anspruchsvollen und zeitgemäßen Religionsunterricht verantworten“, meint Schulamtsdirektorin Anja Wagner-Hölzl, die Leiterin der Abteilung Schule und Hochschule der Diözese Passau.
Die Seminarteilnehmer präsentierten die Plakate in einer Vernissage. „Wir würden uns freuen, wenn sich durch die Werbeaktion viele Abiturienten für ein Theologiestudium an unserem Department entscheiden würden“, fügte Departmentsprecher Prof. Dr. Christian Handschuh hinzu. Auch die Studierenden sind sich einig: „So wie wir werden auch künftige Studierende die besonderen Angebote an unserer Einrichtung schätzen lernen – eine persönliche Beziehung unter Studierenden und Lehrenden, verschiedene Exkursionen und eine anregende Studien- und Lernumgebung in unserem Gebäude in der Michaeligasse, so z.B. die Lernwerkstatt Religionsunterricht“, da ist sich Michael Panny, einer der Sprecher der Studierendenvertretung kontaKT und Mitgestalter der Ausstellung, sicher. Viele Studierende haben sich dazu bereit erklärt, in den nächsten Wochen in Oberstufenklassen verschiedener Gymnasien in Niederbayern mit den Ausstellungsplakaten für ein Lehramtsstudium mit dem Fach Theologie an der Universität Passau zu werben.
20 Jahre Lernwerkstatt Religionsunterricht - der Link zur Jubiläumsseite
Die Lernwerkstatt Religionsunterricht ist seit über 20 Jahren ein unverzichtbarer Bestandteil des Studiums für ein Lehramt im Fach Katholische Religionslehre an der Universität Passau.
Die Begegnung mit Innovativen religionsdidaktischen Modellen und deren praxisnahes Erproben in ganz unterschiedlich gestalteten Workshops ermöglichen den Studierenden die Entfaltung eines reflektierten praxisorientierten berufsprofessionellen Habitus.
Wir haben unser Jubiläum im Sommersemester 2022 mit einem bunten Workshop-Programm gefeiert. Die Workshops fanden in der Regel montags und mittwochs abends im Gebäude der Katholischen Theologie in Passau, Michaeligasse 13, statt.
Helden wohnen nebenan
Helden des Alltags schauen nicht weg, sondern hin. Sie sind ein gesellschaftlicher Kitt: Denn sie springen dort ein, wo Hilfe nötig ist, wenn der Sozialstaat an seine Grenzen kommt: in der Nachbarschaftshilfe, bei der Betreuung von Kranken und Sterbenden, als Friedensstifter, Lebensretter, Krisenseelsorger, bei der Telefonseelsorge, bei der Tafel, bei der Flüchtlingshilfe, bei der Bahnhofsmission, bei Hilfsprojekten im In- und Ausland.
In diesem Buch erhalten die Helden des Alltags ein konkretes Gesicht: Sie erzählen von ihren Motiven, ihren Erfahrungen und dem persönlichen Gewinn ihres Handelns bei ganz unterschiedlichen Projekten. Sie werden auf diese Weise zu Mutmachern für die Gestaltung einer besseren Welt. Und: Diese Helden wohnen nebenan – auch in Ihrer Nähe!
Pädagoginnen und Pädagogen erhalten in diesem Buch zudem eine Fülle von Tipps und Anregungen, wie sie solche Helden des Alltags in Schule und Bildungsarbeit gewinnbringend thematisieren können.