Die Münzdatenbank
Münzen erzählen Geschichte(n)
Münzen erzählen Geschichte(n) – sie geben Auskunft über Politik, Ideologie, Religion und Wirtschaft einer Gesellschaft. Münzen charakterisieren auf besondere Weise die Zeit, die sie hervorgebracht hat, und gewähren uns damit als originale Zeugnisse und offizielle Dokumente Kenntnisse aus vielen Lebensbereichen. Aus diesem Grund zählt die Numismatik zu einer der wichtigsten Grundwissenschaften der Altertumswissenschaft.
24.08.2018 - Wir sind online - Klein, aber fein!
Sehen Sie selbst: http://numid-verbund.de/text.php?lang=de&page_id=10 und https://twitter.com/numid_verbund und https://numishare.blogspot.com/2018/08/university-of-passau-becomes-30th-ocre.html !
Seit dem genannten Datum ist die Alte Geschichte der Universität Passau mit ihrer Münzsammlung auch international vertreten. Als 30. Partner bringt sie bei OCRE (zunächst) 70 neue Objekte ein. Selbstverständlich ist während der Laufzeit des Projektes die komplette Übernahme der Lehrsammlung in diese gigantische Datenbank entsprechend geplant! Die Münzsammlung der Universität Passau - eine klassische Lehrsammlung - zeigt ihre ersten Objekte jetzt im neuen IKMK Passau
[= Interaktiver Katalog des Münzkabinetts]
OCRE ("Online Coins of the Roman Empire"), ist ein Projekt der American Numismatic Society und des Institute for the Study of the Ancient World der New York University, siehe unter http://numismatics.org/ocre. Es handelt sich hier um DAS internationale Onlineportal für sämtliche Münzen der römischen Reichsprägung der Kaiserzeit. Damit stehen wir an der Seite von (zur Zeit) 29 weiteren großen amerikanischen und europäischen Datenbanken zur Numismatik!
Und das kam so...
Seit dem April 2017 (bis 2020) nimmt die Sammlung der Universität Passau nach erfolgreicher Bewerbung am BMBF-geförderten Projekt NUMiD teil. "NUMiD (= "Netzwerk universitärer Münzsammlungen in Deutschland") - Geschichte prägen, Werte bewahren": Hierbei handelt es sich um ein Verbundprojekt der Universität Düsseldorf, Erfurt und Frankfurt am Main, in Kooperation mit dem Münzkabinett der staatlichen Museen zu Berlin als außeruniversitärem Projektpartner. Entsprechende Kooperationsverträge sind von Passauer Seite aus durch die Professur geschlossen worden, u.a. auch mit der Generaldirektion der Berliner Museen. An dem Vorhaben wirkten zum Zeitpunkt des Abschlusses der Verträge 25 universitäre Münzsammlungen mit einem Gesamtbestand von etwa 100.000 antiken Originalobjekten als Kooperationspartner mit, darunter eben auch die (sehr) kleine Lehrsammlung der Universität Passau (Anmerkung: zum jetzigen Zeitpunkt - November 2018 - sind es bereits 34 numismatische Sammlungen an 30 deutschen Universitäten, die hier durch entsprechende Kooperationsverträge beteiligt sind).
Ziel des Verbundprojektes ist es, Netzwerk universitärer Münzsammlungen in Deutschland einzurichten und ein gemeinsames Forschungs-, Lehr- und Verwertungskonzept mit Schwerpunkt im Bereich der antiken Sammlungsbestände umzusetzen. Zudem wird im Vorhaben erarbeitet, welche Modelle datenbankgestützter Grundlagendokumentation, innovativer Lehre und zielgerichteter Öffentlichkeitsarbeit zukunftsweisend für die numismatischen Sammlungen an Universitäten eingesetzt werden können. Damit schafft das Vorhaben erstmals eine gemeinsam nutzbare und nachhaltige Wissensbasis für sammlungsbezogene numismatische Forschung, Lehre und Verwertung in Deutschland. Die in diesem Rahmen erarbeitete und im Verbundprojekt zum Einsatz kommende datenbankgestützte Grundlagendokumentation wird mit Förderbeginn im April 2017 und in den Folgejahren der Förderung sammlungsbezogen angewandt und zum Einsatz gebracht. Die seit 2009 in Passau geleisteten Vorarbeiten (s. im nächsten Absatz) können bei diesen Maßnahmen jedoch sinnvoll einfließen. Ein wesentliches Ziel des dreijährigen Projektes ist es wie gesagt, die universitären Sammlungen antiker Münzen in Deutschland in der Aufarbeitung ihrer Bestände, der digitalen Präsentation und der Verwertung für Forschung und Lehre zu unterstützen. Hierzu stellt NUMiD den beteiligten Sammlungen eine technisch ausgereifte Datenbanklösung bereit, übernimmt die Kosten für die Einrichtung des Systems auf lokaler Ebene, bietet ein umfangreiches Beratungsangebot und technisch-inhaltliche Unterstützung an und fördert die Sammlungen in gewissem Rahmen auch durch die Übernahme von Kosten für wiss. Hilfskräfte. In Passau arbeitet in diesem Zusammenhang hauptsächlich Herr Matthias Happach, M.A., tatkräftig am Gelingen des Projektes!
Doch es gibt auch noch eine "Vorgeschichte": Seit dem Jahr 2009 hatte die Universität Passau mit ihrer kleinen Münzsammlung unter der Leitung von Prof. Dr. Stoll eine eigene Münzdatenbank angelegt. Die Erfassung "neuer" Münzen durch Studentinnen und Studenten erfolgte seit 2010 im Rahmen regelmäßig stattfindender wissenschaftlicher Übungen zur Numismatik unter der Leitung von Frau Antje Hausold M.A.
Dieses Lehrformat wird mittlerweile von verschiedenen Lehrbeauftragten (Matthias Happach M.A., Florian Wieninger M.A.) weiterfortgeführt und, wenn möglich, jedes Semester angeboten. Die "alte Datenbank" ist übrigens ebenfalls noch im Betrieb und begleitet - zumindest fürs Erste - in den Lehrveranstaltungen über die ILIAS-Plattform noch die Arbeiten am neuen IKMK Passau (s. oben). In den begleitenden numismatischen Übungen erlernen die Studierenden sowohl die methodischen Grundlagen dieser "Hilfswissenschaft" der Alten Geschichte als auch die praktische Anwendung.
Münzsammlung der Uni Passau jetzt auch Partner für museum-digital:
https://nat.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=571&cachesLoaded=true
museum-digital (https://www.museum-digital.de/) ist eine Plattform, auf der große und kleine Museen Informationen zu ihren Objekten veröffentlichen. Sie umfasst Objekte verschiedenster Art, die durch vielfache Verweise miteinander verknüpft werden, um Zusammenhänge zu veranschaulichen und das Auffinden zu erleichtern.
museum-digital will Wege finden und Werkzeuge entwickeln, mit denen die Online-Publikation von Objekt-Informationen für alle Museen leicht möglich wird. Die Informationen zu Museumsobjekten der zur Zeit (Sept. 2018) beteiligten 2626 Sammlungen und 545 Museen werden bei museum-digital angereichert und in eine Form gebracht, die eine Einbindung in Portale (europeana, Deutsche Digitale Bibliothek, ...) ermöglicht. "Keimzelle" der Entwicklung von museum-digital ist die AG Digitalisierung des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt, die in ihrer Arbeit vom Institut für Museumsforschung (SMB-PK) in Berlin unterstützt wird. museum-digital verfügt neben einer deutschlandweiten Instanz auch über mehrere regionale Plattformen. Daneben gibt es mittlerweile mehrere internationale Versionen. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage von museum-digital.
Gute Neuigkeiten für 2020/2021
Für das Jahr 2020 hat das BMBF aufgrund der gemeinsamen und erfolgreichen Arbeit des Verbundes entschieden, eine Aufstockung um ein Jahr zu gewähren, um das Projekt bis Ende März 2021 fortzusetzen. Im ursprünglichen Zeit- und Arbeitsplan war davon ausgegangen worden, dass wir innerhalb von drei Jahren mit insgesamt 25 Sammlungen an das gemeinsame Datenbanksystem angeschlossen werden. Dieses Ziel haben wir fast erreicht (siehe nun auch das gemeinsame Portal des Verbundes https://numid.online); der Verbund ist allerdings inzwischen auf mehr als 40 Sammlungen gewachsen. Mit der Verlängerung haben wir als Partner am Projekt die Chance, alle jetzt am Verbund beteiligten universitären Münzsammlungen in die gemeinsame Digitalisierungsstrategie einzubeziehen. Schon jetzt steht fest, dass sich NUMiD zu einem Paradebeispiel für einen gelungen Digitalisierungsverbund im Bereich des Kulturellen Erbes entwickelt hat. Dieser Erfolg beruht auf der guten Zusammenarbeit aller im Verbund beteiligten Akteure an den einzelnen universitären Standorten sowie bei unseren außeruniversitären Partnern.