Aktuelles zur Datenbank und zu NUMiD
Anfang Oktober 2018 wurde NUMiD 18 Monate alt: Zum aktuellen Zeitpunkt sind jetzt 34 numismatische Sammlungen an 30 deutschen Universitäten an dem Netzwerk beteiligt – fast alle universitären Münzsammlungen, die es hierzulande gibt.
Seit dem Start des Digitalisierungsprojekts im April 2017 ist der Verbund im Schnitt alle zwei Monate um eine weitere Sammlung gewachsen: 32 universitäre Münzsammlungen in Deutschland sind jetzt an das vom Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin bereitgestellte Datenbanksystem mk-edit angeschlossen (zwei Sammlungen nutzen ein alternatives System), bei 11 Sammlungen ist ein eigenes Frontend (IKMK) bereits installiert (also ein eigentliches Digitales Münzkabinett, das die Veröffentlichung der in den Sammlungen erarbeiteten Digitalisate im Internet ermöglicht).
Die numismatischen Bestände der deutschen Universitäten werden in zunehmendem Maße auf internationalen Wissenschafts- und Kulturerbeportalen sichtbar (etwa auf numismatics.org/crro, numismatics.org/ocre, rpc.ashmus.ox.ac.uk, museum-digital.de) und bereichern damit die numismatische Forschung weltweit. Auch die akademische Lehre profitiert von den neuen Möglichkeiten, die Arbeit am historischen Original mit digitalen Erschließungsmethoden zu verbinden.
Nach anderthalb Jahren Projektlaufzeit ist jede dritte universitäre Münzsammlung des NUMiD-Verbunds mit einem eigenen digitalen Münzkabinett ausgestattet.
Nun ist auch der erste Schritt getan, die Sammlungsbestände virtuell zusammenzuführen; das Ergebnis ist auf https://visualize.numid.online zu sehen. Die Website basiert auf der Idee einer studentischen Projektgruppe der FH Potsdam. Mit wenigen Klicks eröffnen sich faszinierende Einblicke in die Bestände der beteiligten Sammlungen: Probieren Sie es gerne einmal aus! Dazu folgende Hinweise:
- Indem Sie eine Eigenschaft auswählen oder zwei Eigenschaften kombinieren, sortieren Sie die Daten.
- Mit einem Doppelklick auf den weißen Hintergrund können Sie die Ansicht vergrößern (auch mehrfach)
- Mit einem Klick auf die Labels setzen Sie einen Filter (wenn ein Label nicht zu sehen ist, sollten Sie die Ansicht vergrößern). So können Sie beispielsweise alle Münzen einer bestimmten Sammlung oder alle Objekte, die aus einem bestimmten Material bestehen, auswählen.
- Von jeder Münze aus kann man zum Eintrag im digitalen Münzkabinett der besitzenden Einrichtung gelangen (über 'view in collection') und dort das Objekt im Detail studieren.
Aktuell werden hier die Daten von 11 universitären Sammlungen des NUMiD-Verbunds über xml-Schnittstellen zusammengeführt. Alle weiteren Sammlungen, die in der Restlaufzeit des Projekts mit eigenen digitalen Kabinetten online gehen, kommen noch hinzu. Die Website aktualisiert regelmäßig die Datenbasis, so dass hier auch die Fortschritte in der gemeinsamen Digitalisierung der universitären Münzsammlungen dokumentiert werden.
[Quelle für diese Informationen: zwei Rundschreiben des Sprechers des NUMiD-Verbundes, Univ.- Prof. Dr. Johannes Wienand, Alte Geschichte/ TU Braunschweig]
25.000 Online-Einträge - es geht international weiter!
Am 19.8.2020 hat das numid.online-Portal die Marke von 25.000 Online-Einträgen geknackt: Sie können dieses Portal unter der folgenden Adresse finden: https://www.numid.online/tag_search. Es waren übrigens gerade auch die neuen Passauer Münzen, mit denen dieser Meilenstein erreicht werden konnte (s. auch https://twitter.com/numid_verbund/status/1295762860891676672 ).
Ohne die Arbeit von Matthias Happach und von Simon Bucher, die beide mit NUMiD verbunden sind (bei Herrn Happach "ehrenamtlich" auch über seine eigentliche Beschäftigung als WHK im Projekt hinaus) und ohne das Engagement von Florian Wieninger - sowie der hilfreichen Zuarbeiten der unter seiner Leitung regelmäßig stattfindenden Münzübungen und deren Teilnehmer*innen - wäre das nicht möglich gewesen. Danke dafür! Eine ständige Arbeitsgruppe (S. Bucher/ M. Happach/ O. Stoll) arbeitet mit Hochdruck daran, die Sammlungsbestände "in die Datenbank zu bringen" und auch dabei helfen die regelmäßig stattfindenden Münzübungen immens weiter!
Die republikanischen Münzen der Passauer Sammlung sind nun auch bei CRRO (Coinage of the Roman Republic Online, s.a. unsere link-Slg.) eingebunden, s. http://numismatics.org/crro/contributors, womit wir als "contributor" neben einer sehr großen Anzahl ebenso großer und international bekannter Namen firmieren (American Numismatic Society, Bibliothèque nationale de France, Fitzwilliam Museum Cambridge, Harvard Art Museum, The British Museum, Museum of Fine Arts Boston, Metropolitan Museum of Art u.v.a.m.). Neben der schon länger bestehenden Präsenz in OCRE (siehe die weiteren Informationen zur Datenbank auf der entsprechende Seite unserer homepage), die an sich schon weltumspannende Öffentlichkeit unter Fachleuten, Museen und Sammlungen garantiert, trägt die Passauer Münzsammlung auch damit weiter zur weltweiten Präsenz der Universität Passau bei.
Mai 2021 NUMiD-Neuigkeiten:
Nach Abschluß der Förderung des Projektes durch das BMBF kann konstatiert werden:
NUMiD hat sich im deutschsprachigen Raum zu einem der wichtigsten Akteure in der Digitalisierung des materiellen Kulturerbes entwickelt. Ausschlaggebend war hier neben dem Engagement in den am Projekt beteiligten Sammlungen auch die gemeinsame Nutzung qualitativ hochwertiger Normdaten. Das Datenbanksystem und das Normdatenportal des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin, auf denen die gemeinsame Digitalisierungsstrategie basiert, werden inzwischen von zahlreichen Universitäten und Museen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Griechenland genutzt.
Durch die Verwendung der gemeinsamen Normdaten und von Linked Open Data sind die IKMK-Sammlungen an internationalen Fachportalen beteiligt (z. B. Webportale der American Numismatic Society wie u.a. OCRE, CRRO, PELLA, Projekte der Universität Oxford wie RPC und CHRE sowie nationale Portale wie DDB und museum-digital).
Um das Potenzial dieser institutionenübergreifenden internationalen Zusammenarbeit in noch größerem Maße freizusetzen, wurde am 20. Mai ein neues Portal eingeweiht, mit dem eine Suche über alle beteiligten Bestände hinweg möglich wird (s. unten). Genau wie bei numid.online, so wird auch das neue Portal eine Vorschau der Suchergebnisse bieten, für die Details aber auf die digitalen Münzkabinette der einzelnen Sammlungen verweisen. Sichtbarkeit und Relevanz der beteiligten Sammlungen werden damit weiter gestärkt. Die individuellen digitalen Münzkabinette der beteiligten Sammlungen werden selbstverständlich weiterbestehen, ebenso das Verbundportal numid.online sowie visualize.numid.online. Die Entwicklung unterstreicht die Bedeutung des NUMiD-Verbunds, trägt zur Nachhaltigkeit unserer Arbeit bei und öffnet neue Perpektiven mit Blick auf den Aufbau einer integrierten Forschungsdateninfrastruktur.
Das neue Portal heißt:
Ikmk.net
Am 20. Mai 2021 wurde mit der Webseite ikmk.net ein neues Portal öffentlicher Münzsammlungen (ikmk = Interaktive Kataloge der Münzkabinette) freigeschaltet. Die hier zusammengefassten Informationen finden sich ausführlich auf der Seite „Gemeinsames Portal der IKMK-Familie“:
Beteiligt sind (in einem ersten Schritt) alle öffentlichen Münzsammlungen, die auf das Dokumentationsprogramm des Berliner Münzkabinetts zurückgreifen (ikmk.smb.museum). An der Gründung des neuen Portals sind 29 Münzsammlungen, darunter auch Passau, beteiligt.
Ab sofort sind damit Teile der numismatischen Bestände des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin (über 40.000 Objekte), des Münzkabinetts des Kunsthistorischen Museums in Wien (rund 15.000 Objekte), der Münzsammlung des Herzog- Anton-Ulrich-Museums (2.500 Objekte) sowie des NUMiD-Verbundes (Netzwerk universitärer Münzsammlungen in Deutschland/ 42 Münzsammlungen an 34 universitären Standorten, über 30.000 Objekte) gemeinsam durchsuchbar, insgesamt also von Beginn an über 90.000 Objekte.
Weitere Münzsammlungen in Österreich, der Schweiz und Griechenland, deren Onlinestellung wie im Falle des Instituts für Numismatik und Geldgeschichte der Universität Wien (mit aktuell über 1.700 Objekteinträgen) bereits erfolgt ist oder sich in unmittelbarer Vorbereitung befindet, treten ebenfalls dem Portal ikmk.net zu seiner Gründung bei.
Sämtliche Einträge entsprechen dem üblichen Standard normierter sowie mit Identifikatoren und Linked Open Data ausgestatteter Beschreibungen. Suchergebnisse des Portals verweisen mittels permanenter Links auf die Objekteinträge in den lokalen IKMKs.
Die Nutzung des Portals ist kostenfrei. Daten und Bilder können gemäß der individuellen Creative Commons Lizenz des jeweiligen Datenbeiträgers frei zum Zwecke der Wissenschaft und privaten Nutzung verwendet werden.
Die numismatischen Bestände aller IKMK-Partner werden nach gemeinsamen Standards digitalisiert und über lokale Digitale Münzkabinette (‚IKMKs‘) zu veröffentlicht, deren Betrieb in der Verantwortung der einzelnen Sammlungen liegt. Die Datenbankarchitektur ist einheitlich und greift auf die im Münzkabinett Berlin verwalteten, öffentlich zugänglichen und nutzbaren Normdaten (ikmk.smb.museum/ndp) zurück.
Das Portal ermöglicht damit in seiner neuen Form eine Bestandsabfrage über die digitalen Münzkabinette bedeutender Sammlungen im In- und Ausland. Damit wird für die Nutzer die Suche über eine Vielzahl von Münzsammlungen mit einem kombinierten Gesamtbestand von potentiell 1.380.000 Originalobjekten und mehreren hunderttausend wissenschaftshistorisch bedeutsamen Kopien und Abformungen erleichtert. Zugleich wird die bestehende enge Vernetzung von musealen und universitären numismatischen Sammlungen sichtbar.
Liste der beitragenden Partnereinrichtungen von ikmk.net:
- Athen, numismatische Sammlung der KIKPE-Stiftung
- Augsburg
- Berlin, SMB
- Bochum
- Braunschweig (Universität)
- Braunschweig (HAUM, Museum Wolfenbüttel, Braunschweigische Landessparkasse)
- Düsseldorf (mitsamt Dauerleihgaben)
- Eichstätt
- Erlangen/Nürnberg (Klassische Archäologie und Universitätsbibliothek)
- Frankfurt am Main (Archäologie Abt. I und II)
- Freiberg in Sachsen
- Freiburg im Breisgau (Seminar für Alte Geschichte & Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte)
- Greifswald (Akademisches Münzkabinett & Sammlung Gustaf Dalman & Sammlung Victor Schultze)
- Halle an der Saale
- Heidelberg
- Kiel (Antikensammlung & Alte Geschichte)
- Konstanz
- Mainz
- Mannheim
- Marburg
- Münster
- Passau
- Rostock
- Tübingen (Klassische Archäologie)
- Tübingen (FINT)
- Wien, KHM
- Wien, Universität
- Winterthur (ikmk in Vorbereitung)
- Würzburg
NUMiD 2023 - so geht es weiter...: Teilnahme am Aufbau einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur
Am 1. März dieses Jahres 2023 ist die Arbeit des Konsortiums NFDI4Objects (nfdi4objects.net) angelaufen, das sich unter der Leitung des Deutschen Archäologischen Instituts speziell für den Bereich des materiellen Kulturerbes am Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) beteiligt. Die Initiative soll einen Beitrag dazu leisten, die Herausforderungen, die sich aus der zunehmenden Digitalisierung von Wissenschaft und Forschung ergeben, zu bewältigen.
Diese neue Entwicklung ist auch für die numismatischen Universitätssammlungen von Interesse, da an NFDI4Objects neben anderen numismatischen Projekten, Verbünden und Institutionen auch das "Netzwerk universitärer Münzsammlungen in Deutschland" (NUMiD) beteiligt ist. An der TU Braunschweig ist dazu ein Teilprojekt angelaufen (Dr. Katharina Martin/ Anna Haake), das darauf abzielt, verbundübergreifend die gemeinsame Nutzung von Normdaten auszubauen und den Datenaustausch über unterschiedliche Digitalisierungssysteme hinweg zu vereinfachen.
[Quelle: Mail von Prof. Dr. J. Wienand, Alte Geschichte/ Institut für Geschichtswissenschaft TU Braunschweig und Fachgebietsvertreter universitäre Münzsammlungen / Netzwerk universitärer Münzsammlungen in Deutschland]