Carol Marmor-Drews, M.A.
Studium
- Magisterstudium der Geschichte Osteuropas, der Neueren und Neuesten Geschichte und der Politikwissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Ludwig-Maximilians-Universität München (2005-2010, davon Elitestudiengang "Osteuropastudien" (2008-2010))
- Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes (2005-2010)
- Stipendiatin des Max-Weber-Programms Bayern (2008-2010)
- Studienabschluss Magister Artium (M.A.) an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Thema "Tallinn - unsere Heimatstadt. Die olympische Segelregatta 1980 in Tallinn als ein integratives Projekt des Spätsozialismus" (2010)
- Promotionsstipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes, Promotionsprogramm ProMoHist an der Ludwig-Maximilians-Universität München (07/2011-07/2013)
- Stipendiatin des Deutschen Historischen Institutes in Moskau (09/2011-10/2011)
- Promotion zum Thema "Olympische Sommerspiele der Partizipation. Abhängigkeit und Zugehörigkeiten im imperialen Projekt 'Olimpiada-80'" an der Universität Passau (seit 07/2013)
Beruflicher Werdegang
- Studentische Hilfskraft an der Abteilung für Geschichte Osteuropas der Ludwig-Maximilians-Universität München (2008-2010)
- Wissenschaftliche Hilfskraft am Zentrum für Osteuropastudien der Ludwig-Maximilians-Universität München (10/2010-06/2011)
- Organisation der Tagung "Stadt-Image-Identität. Konstruktion und Wandel von Städtebildern im 19. und 20. Jahrhundert" in Zusammenarbeit mit dem Promotionsprogramm ProMoHist an der Ludwig-Maximilians-Universität München (11/2012)
- Academic Research Grant des I.O.C. Olympic Studies Centre in Lausanne (2013)
- Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte Osteuropas und seiner Kulturen an der Universität Passau (seit 07/2013)
Promotionsprojekt
Olympische Sommerspiele der Partizipation. Abhängigkeiten und Zugehörigkeiten im imperialen Projekt 'Olimpiada-80'
Kaum einem der Großereignisse im "kurzen 20. Jahrhundert" ist so wenig Aufmerksamkeit zuteil geworden wie den XXII. Olympischen Sommerspielen in Moskau. Bis zum Zerfall der Sowjetunion verband den gesamten Ostblock die gemeinsame Vorstellung einer Erfolgsgeschichte der ersten Olympischen Spiele in der "Hauptstadt des ersten sozialistischen Staates der Welt". Das sowjetische Imperium florierte und stellte sich mitsamt seiner Architektur, seinen olympischen Bauten, den sportlichen Erfolgen und der "sowjetischen Lebensweise" zur Schau. Neben Moskau durften auch Leningrad, Tallinn, Kiew und Minsk Teil der olympischen Inszenierung werden. Gerade hier sollte die Idealvorstellung eines Sowjetvolks, des friedlichen Zusammenlebens der Sowjetrepubliken zum Ausdruck kommen. Der kleinsten und jüngsten Sowjetrepublik, der Estnischen SSR, wurde zum ersten Mal in ihrer 40-jährigen Geschichte die Mitaustragung einer imperialen Großveranstaltung anvertraut: die olympische Segelregatta in der Tallinner Bucht.
Das Promotionsprojekt fragt nach den Herrschafts- und Machtbeziehungen innerhalb des imperialen Olympia-Projektes "Olimpiada-80". Vergleichend wird das Verhältnis zwischen dem olympischen Zentrum Moskau und den olympischen Städten Tallinn und Kiew analysiert. Im Vordergrund stehen imperiale Legitimationstechniken der Universalisierung, Differenzierung und der Provinzialisierung und die lokalen "Techniken des Selbst" (Foucault) im Umgang mit der Zentralisieriung. Konfrontiert werden die universalen great traditions mit den lokalen little traditions (Osterhammel) in den olympischen Projekten "Olümpia-80" (Tallinn) und "Olimpiada-80" (Kiew). Des Weiteren sind Transformationen auf der zentralen/lokalen Ebene der Organisation wie der Umgang mit den westlichen Einflüssen als einer mission civilisatrice im Vorfeld der XXII. Olympischen Sommerspiele in Moskau 1972 - 1980 von Bedeutung.
- Forschungsaufenthalte in Tallinn, Moskau, Kiew, Lausanne, München und Kiel.
- Interview des estnischen Fernsehkanals ETV in der Dokumentarserie "Aja vaod" (12.02.2012, Sendung in estnischer Sprache)
Veröffentlichtungen
Olümpiaregatt. In: Sven Kolga, Kaarel Antons, Olaf Mertelsmann (Hrsg.): Eesti spordiajalugu, im Erscheinen.
Rezension: Cathleen Giustino, Catherine Plum, Alexander Vari (Hrsg.): Socialist Escapes. Breaking away from Ideology and Everyday Routine in Eastern Europe, 1945-1989, New York/Oxford 2013. In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, im Erscheinen.
Rezension: Nikolaus Katzer, Sandra Budy, Alexandra Köhring, Manfred Zeller (Hrsg.). Euphoria and Exhaustion: modern Sport in Soviet Culture and Society, Frankfurt a.M. 2010. In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, im Erscheinen.
„... to guarantee security and protect the social order“ (Moscow 1980). In: Vida Bajc (Hrsg.): Surveilling and Securing the Olympics: From Tokyo 1964 to London 2012, Palgrave Macmillan, im Erscheinen.
Gemeinsam mit Olivia Griese, Nordosteuropa. In: Handbuch zur Sportgeschichte Osteuropas, im Erscheinen.
„Unser eigenes olympisches Spiel“? Anmerkungen zu einer estnischen Ausstellung zum 30. Jahrestag der Olympischen Segelwettkämpfe von 1980. In: Forschungen zur baltischen Geschichte 7 (2012), S. 185-196.
gemeinsam mit Nataliya Aleksenko: Spuren und Leerstellen der sowjetischen Ära in Vilnius. In: Martin Schulze Wessel/ Irene Götz/ Ekaterina Makhotina (Hrsg.): Vilnius: Geschichte und Gedächtnis einer Stadt zwischen den Kulturen, Frankfurt am Main 2010, S. 155-166.
"Disneyland des Stalinismus" – Der kommerzielle Umgang mit der sowjetischen Vergangenheit im Denkmalpark Grutō parkas. In: Martin Schulze Wessel/ Irene Götz/ Ekaterina Makhotina (Hrsg.): Vilnius: Geschichte und Gedächtnis einer Stadt zwischen den Kulturen, Frankfurt am Main 2010, S. 166-179.
Vielfalt versus Einheit – wieso es keine kulturelle Homogenität geben darf. In: Wolfgang Gieler/ René Seidel (Hrsg.): Migration und gesellschaftliche Partizipation, Bonn u.a. 2008, S. 103-105.
"Das Parteiabzeichen – schweren Herzens nahm ich es von der Jacke". In: Silke Satjukow (Hrsg.): Kinder von Flucht und Vertreibung, Erfurt 2007, S. 41-64.
Lehrveranstaltungen
- Doing sports - doing culture. Ansätze zur Geschichte des Sports in Osteuropa (Proseminar im Wintersemester 2013/2014)
- Ukrajina - ein Grenzland, Durchgangsland, eine Nation? (Proseminar im Sommersemester 2014)
- Goldene Zeit der Stagnation? Russland unter Brežnev (Proseminar im Wintersemester 2014/2015)
- Der Adel im Baltikum und seine Welt, 19. - 20. Jahrhundert (Proseminar im Wintersemester 2014/2015)