Projekte
In Passau bildet die Beschäftigung mit der Geschichte der römischen Kaiserzeit, insbesondere die mit dem kaiserlichen Militär, der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, der Religionsgeschichte und der Epigraphik sowie der Numismatik und der allgemeinen Geschichte der römischen Provinzen in West und Ost des Imperiums, einen Schwerpunkt der Alten Geschichte. Hierbei ergeben sich diverse Forschungsprojekte und auch Kooperationen mit anderen Universitäten.
- Veteranen im römischen Nahen Osten
- Kriegsfolgen: Römische Niederlagen. Niederlagen und Verluste als Phänomene einer erweiterten Militärgeschichte der römischen Kaiserzeit
- Kriegsfolgen und Umweltkriege
- Servus Hostium. Kriegsgefangenschaft und Sklaverei
- Region im Umbruch (RIU)
- Krieg und Konflikt
- Heimat und Identität
- Abschlussarbeiten
Projekte in Planung
Exercitus Romanus? Konstruktionen eine Kollektivs. Historische Fakten und Fiktionen
Das Projekt beleuchtet die Tatsache, dass das Imperium Romanum nicht eine Armee besessen hat, sondern "viele": Die Provinzarmeen in ihrer jeweiligen Eigenheit sollen daher miteinander verglichen werden und gleichzeitig die Fiktion "der römischen Armee" insgesamt einer kritischen Analyse unterzogen werden.
Militärfamilien und Migration. Grabsteine und Sarkophage Raetiens, Noricums und Pannoniens als Zeugnisse der Sozialgeschichte und der Transformation provinzialer Gesellschaften
Die Anwesenheit des Militärs in den sogenannten "Militärprovinzen" hat für die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in den Grenzregionen eine überaus große Bedeutung. Die dort entstehenden sozialen Netzwerke und Abhängigkeiten zwischen Militär und Zivilbevölkerung sollen hier näher in den Blick genommen werden. Insbesondere die Grabsteine und Sarkophage bzw. deren Inschriften dienen (zusammen mit der Bildwelt der Monumente) dazu, entsprechende Analysen für die genannten Donauprovinzen anzustellen.
Krieg und Umwelt in der Antike. Ökologische Kriegführung und Umweltkrieg
Das Thema, das für die Betrachtung von Krieg und Kriegführung der gesamten Antike von großem Wert ist, ist noch nicht systematisch angepackt worden. Handlungen, die die taktische oder strategische Nutzung der Umwelt beinhalteten, waren in der Antike ‚alltäglich‘, wenn es um Kriege und Kriegführung ging: Ausbeutung von Ressourcen, Zerstörung von Feindesland, Tötung oder Wegtreiben bzw. Erbeutung von Herdentieren, Zerstörung von Wäldern, Städten und Infrastruktur, Umleitung von Flüssen, das Zertrümmern von Dämmen oder die Vergiftung von Wasser. Dazu kommen noch eher kurz- und mittelfristige Maßnahmen, wie das Requirieren von Nahrung ebenso, wie langfristig angelegte Handlungen, wie die Zerstörung von aufwändig kultivierten Fruchtbäumen oder gar Urbizide inklusive der Versalzung und/oder nachhaltigen Unbrauchbarmachung der entsprechenden Siedlungsböden und u.a.m. Umwelt und Natur können als Ergebnisse militärischer Aktionen zerstört werden, sie (und ihre vorsätzliche Zerstörung) können aber auch selbst als ‚Waffe‘ dienen. Das Projekt thematisiert „ökologische Kriegführung“ und „Umweltkrieg“ für die Antike: „Ökologische Kriegführung“ bedeutet die Nutzung/ Manipulation der natürlichen Umwelt als Mittel der Schädigung und Vernichtung des militärischen Gegners und als Repressalie gegen die feindliche Zivilbevölkerung (für die Antike kann die Unterscheidung in feindliche Kombattanten und Zivilisten wegen des ‚totalen‘ und schrankenlosen Charakters der Kriege meist wegfallen), d.h. Eingriffe in die natürliche Umwelt werden auf unterschiedliche Weise als Bestandteil der Kriegsstrategie vorgenommen und dienen als taktisches Mittel, um die natürlichen Lebensgrundlagen und auch Rückzugsgebiete des Gegners zu vernichten. „Umweltkrieg“ meint, dass nicht nur die natürliche, sondern auch die soziale und gegenständliche Umwelt (Landwirtschaft, wirtschaftliche Anlagen, Infrastruktur, Wohngebiete und Kulturgüter) angegriffen und potentiell zerstört werden.
(vgl. auch unter „Forschung“, Unterkategorie „Kriegsfolgen und Umweltkriege“)