Repertorium Russlanddeutsche
Das geplante Repertorium versteht sich als Grundlagenwerk und wird über die wichtigsten Quellenbestände informieren, die sich heute in Russland, seinen Nachbarländern (etwa Ukraine, Kasachstan,Georgien, Aserbaidschan, Usbekistan und Kirgistan) und in der Bundesrepublik befinden. Das Vorhaben strebt keine klassische, in Form eines Findbuchs gehaltene Bestandsbeschreibung der Archive an, was angesichts der breiten Streuung des Materials sowie des weiten Zeitraums, der abgedeckt werden soll, kaum machbar erscheint. Sinnvoll erscheint es vielmehr, einzelne Archive und Museen nach dem Vorhandensein und der Qualität der Überlieferung zur Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen zu befragen. Insgesamt wurden 35 Institutionen identifiziert, deren Bestände im geplanten Repertorium dokumentiert und analysiert werden. Vorgestellt werden dabei sowohl föderale Archive Russlands und zentrale Archive der heute unabhängigen Nachbarstaaten als auch regionale und kleinere Archive sowie Museen. Ebenso sollen für das Thema relevante Bundes- wie Landesarchive berücksichtigt werden.
Das Repertorium wendet sich nicht nur an Spezialisten der russlanddeutschen Geschichte, sondern soll vor allem auch einer zukünftigen Generation von Historikern und Kulturwissenschaftlern als verlässliches Hilfsmittel dienen, um einen schnellen Einstieg in das Thema zu ermöglichen. In seinem ersten Teil wird das Repertorium daher die Bilanz der bisherigen Forschungen ziehen und auf vorhandene Desiderate hinweisen sowie neue Forschungsfragen aufgreifen. Neben den traditionellen Forschungsfeldern und Themen, die in den letzten Jahren angegangen wurden, sollen vor allem auch Einblicke in neue, beispielsweise durch Migrationsströme und Integrationsproblematiken aufgeworfene Fragen gewährt und neue methodische Zugänge diskutiert werden. In einem zweiten Teil werden dann die relevanten Archive und Museen vorgestellt, deren Bestände bzw. Sammlungen für die Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen von Bedeutung sind. Die Beiträge des Repertoriums werden nach einheitlichen Prinzipien verfasst und durch bibliografische Angaben ergänzt, die etwa die wichtigsten Archivführer und Findbücher des jeweiligen Archivs umfassen.
Wir laden herzlich interessierte Archivare, Historiker und Museenmitarbeiter zur Mitarbeit am geplanten Repertorium ein, damit auch Ihre Archive bzw. Museen in die bevorstehende Publikation aufgenommen werden können! Das Repertorium soll in der Schriftenreihe des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE, Oldenburg) erscheinen. Möglichkeiten der Herausgabe des Bandes in russischer Sprache werden gegenwärtig geprüft.