Donau-Zeitung digital
Donau-Zeitung digital. Ein Projekt zum Gedenkjahr 1914/2014 (2014)
Der einhundertste Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs am 1. August 2014 stellte ein bedeutendes Datum für die Stadt Passau und die Region Ostbayern dar. Um dieses Ereignis und seine Auswirkungen auf die Region nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wurden der Öffentlichkeit online Quellen zum Kriegsgeschehen und zum Alltagsleben der Menschen im Jahr 1914 bereitgestellt. In Kooperation der Universität Passau mit der Staatlichen Bibliothek Passau und der Passauer Neuen Presse wurde ein digitales Archiv der historischen Donau-Zeitung geschaffen. Vom 1. August bis 31. Dezember 2014 wurden täglich exakt einhundert Jahre vorher erschienene digitalisierte Zeitungsausgaben veröffentlicht.
Zur Webseite Donauzeitung digital
Die Donau-Zeitung entstand 1847 aus der Vereinigung des seit 1785/90 bestehenden "Kurriers an der Donau" mit der "Passavia". Sie galt als wichtigste Tageszeitung Passaus und des östlichen Niederbayerns und als Organ des politischen Katholizismus der Region. 1889 ging sie in Besitz der "Passavia AG" über und gelangte 1938-45 im Zuge der NS-Gleichschaltung und Entkonfessionalisierung in den Besitz des "Gauverlags Bayerische Ostmark". Nach dem zweiten Weltkrieg erhielt die Donau-Zeitung jedoch von der amerikanischen Militärregierung keine Lizenz und wurde erst 1952 nach Wegfall des Lizenzierungsgebots durch die Passavia AG kurzzeitig wiederbelebt. Neben der 1946 gegründeten Passauer Neuen Presse hielt sich die Donau-Zeitung nur noch ein weiteres Jahr und wurde 1953 eingestellt.
Gegenstand des Projekts
- Hochqualitative Digitalisierung der "Donau-Zeitung" für das Kriegsjahr 1914
- Volltexterfassung durch Verfahren der automatischen Texterkennung OCR (Optical Character Recognition)
- Manuelle Korrektur dreier ausgewählter Artikel jeder Ausgabe
- Sukzessiver Aufbau einer Datenbank und eines Textkorpus zur zeithistorischen Forschung mit modernen textanalytischen Verfahren
Angebot für die Leserschaft
- Tägliche Veröffentlichung der jeweils genau einhundert Jahre zurückliegenden Ausgabe zum Lesen am Bildschirm (Bilddigitalisate)
- Leseangebote für drei ausgewählte Artikel zu den Themenbereichen Kriegsgeschehen, Politik und Passau & Umland
- Rückwirkender Zugriff auf das gesamte digitale Archiv
Technische Parameter
- Digitalisierung in 600 ppi mit 16,7 Millionen Farben an der Staatlichen Bibliothek Passau
- Speicherung der Masterdateien in unkomprimiertem TIFF
- Web-Veröffentlichung der Bilddateien im JPEG-Format
- OCR durch ABBYY Recognition Server und manuelle Nachkorrektur ausgewählter Artikel
Literatur
Projekt-Team
- Prof. Dr. Malte Rehbein (Idee und Projektleitung)
- Dr. Øyvind Eide (Projektkoordination)
- Annette Diegel (Scannen, Artikelauswahl, OCR, Korrektur)
- Nina Langbein (Scannen, Artikelauswahl, OCR, Korrektur)
- Bernhard Doll (Systementwicklung)
Die Digitalisierung der Donau-Zeitung stellte zugleich ein Studienprojekt für Studierende der Digital Humanities an der Universität Passau dar.
Wir danken ganz herzlich Dr. Markus Wennerhold und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Staatlichen Bibliothek Passau für die Bereitstellung der Digitalisierungsinfrastruktur, Martin Wanninger und Dr. Imme Oldenburg von der Passauer Neuen Presse für ihre Unterstützung sowie der Stiftung der Passauer Neuen Presse für die Förderung dieses Projekts.