2015
Interkulturalität an der Türkisch-deutschen Universität
Prof. Barmeyer verbrachte vom 02. bis 06.11.2015 eine Unterrichtswoche an der Türkisch-Deutschen Universität im Rahmen des von Professor Struck initiierten und betreuten Masterstudiengangs "Interkulturelles Management". An dem Studiengang wirken nicht nur Professoren aus der Türkei und der Universität Passau mit, sondern auch Mitarbeiter des Lehrstuhls: Fr. Dr. Martina Maletzky und Barbara Agha-Alikhani.
Der Kurs beinhaltete sowohl grundlegende als auch aktuelle Konzepte des interkulturellen Managements und illustrierte diese durch Fallstudien multinationaler Unternehmen. Besonderes Augenmerk lag im Finden kulturadäquater Problemlösungen und angemessener interkultureller Aushandlungen. Dies wurde auch durch die beiden Praxis-Gastvorträge von Clemens Blanke (Uzay) zum interkulturellen Marketing und Boris Buchner (Crazy Aenigma) zum Lean Management deutlich.
Das Foto zeigt Professor Barmeyer mit der Studierendengruppe und den Gastrednern Clemens Blanke und Boris Buchner.
Deutsch-französische Tagung in Aix-en-Provence, 08. - 09.10.2015
"Ähnlichkeit in der Differenz - Kulturelle Schlüsselbegriffe im deutsch-französischen Kontext"
Professor Christoph Barmeyer, Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation, veranstaltete vom 08. bis 09.10.2015 zusammen mit den Kolleginnen der Universität Aix-en-Provence Dr. Catherine Teissier und Prof. Dr. Nicole Colin eine deutsch-französische Tagung zu kulturellen Schlüsselbegriffen (Programm).
Schlüsselbegriffe, die gesellschaftliche Phänomene beschreiben, beziehen sich auf historische und institutionelle Besonderheiten einer Gesellschaft, ihre Praktiken und ihre kulturellen Werte. Während ihre Komplexität und Vieldeutigkeit im täglichen Gebrauch nicht deutlich werden, ist sie in einem interkulturellen Kontext zunehmend offensichtlicher, weil Wortbedeutung Veränderungen erfahren und zu Fehlinterpretationen führen können.
Die interdisziplinäre Tagung, die renommierte deutsche und französische Wissenschaftler versammelte und zentrale Begriffe aus Medien, Kultur, Literatur, Gesellschaft und Wirtschaft kontrastiv präsentierte und analysierte, verstand sich als interkulturelles Forum des Austauschs, der Verständigung und des Weiter-Denkens. Dabei ist der deutsch-französische Kontrast exemplarisch für Europa.
Ursprünglich sollte die von Professor Barmeyer und Sebastian Öttl konzipierte und für Juni 2013 geplante Tagung an der Universität Passau stattfinden, fiel aber wegen des Jahrhunderthochwassers buchstäblich „ins Wasser“. Nun fand sie an der Universität Aix-en-Provence statt, mit der die Universität Passau schon seit Jahrzehnten enge Austauschbeziehungen hat.
Die Tagung richtete sich nicht nur an Hochschullehrer und Doktoranden, sondern auch an Studierende, insbesondere die des deutsch-französischen Masterstudiengangs ICBS/LEA (Aix Marseille - Université und Universität Passau), den die Organisatoren dieser Tagung, Christoph Barmeyer und Catherine Teissier seit 2012 Jahren mit Antje Jansen (Aix) und Sebastian Öttl (Passau) betreuen. Die Studierenden trugen auch aktiv mit mehreren Vorträgen zur Tagung bei. Neben weiteren französischen Organisationen wurde die Tagung von der Deutsch-Französischen Hochschule und dem Bayerisch Französischen Hochschulzentrum in München unterstützt. Abschlussbericht!
Forschungsaufenthalt an der Aix-Marseille Université
Auf Einladung des Forschungszentrums Echanges (Professorin Florence Bancaud und Dr. Catherine Teissier) verbrachte Professor Barmeyer die Zeit vom 23.09. bis 10.10.2015 im Maison de la Recherche an der Universität Aix-en-Provence. Der Aufenthalt hatte verschiedene Ziele: Erstens ging es darum, Forschungsprojekte und Ergebnisse zu ausgehandelter Kultur und konstruktivem interkulturellen Management vor einem francophonen Publikum zu präsentieren und zu diskutieren. Zweitens diente der Aufenthalt verschiedenen Koordinationstreffen mit Studierenden und Professoren des von der Deutsch-Französischen Hochschule geförderten Doppelmasterstudiengangs ICBS/LEA mit der Universität Passau. Drittens wurde ein internationales, interdisziplinäres Kolloquium zu deutsch-französischen Schlüsselbegriffen vom 08. - 09.10.2015 zum Thema "Ähnlichkeit in der Differenz - Kulturelle Schlüsselbegriffe im deutsch-französischen Kontext" vorbereitet und durchgeführt.
(Das Foto zeigt von links nach rechts Christoph Barmeyer, Catherine Teissier, Sebastian Hüsch, Andreas Landes, Sebastian Öttl)
EGOS-Konferenz Athen
Prof. Christoph Barmeyer hat zusammen mit Prof. Sylvie Chevrier (Université de Paris-Est) und Prof. Laurence Romani (Stockholm School of Economics) im Rahmen der EGOS-Konferenz "Organizations and the Examined Life: Reason, Reflexivity and Responsibility" an der ALBA Graduate Business School in Athen vom 02. bis 04.07.2015 eine Sektion geleitet. Seit nun mehr als 3 Jahrzehnten vereinigt EGOS – European Group for Organizational Studies – als soziologisch orientierte wissenschaftliche Vereinigung jedes Jahr Organisationsforscher. Das Thema der Sektion war "When Reason is not Enough: Intercultural Competence Acquisition and Use". Im Mittelpunkt stand, welche – insbesondere reflexive – Ausprägungen und Formen interkulturelle Kompetenz annimmt und welche Kontexte, wie z. B. virtuelle Teamarbeit oder Hochschulen Reflexivität fördern. An der Sektion nahmen über 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus unterschiedlichen Ländern teil und präsentierten interessante Fragestellungen und Fälle.
Forschungsaufenthalt von Xavier Salamin
Xavier Salamin ist Doktorand aus der französischsprachigen Schweiz und unternimmt von März bis September 2015 dank eines Stipendiums des Schweizerischen Nationalfonds für wissenschaftliche Forschung einen 6monatigen Forschungsaufenthalt am Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation. Seit 2012 arbeitet er am Lehrstuhl für Personalmanagement und Organisation (Professor Dr. Eric Davoine) der Universität Fribourg. Seine Forschungsthemen sind die Integration von internationalen Mitarbeitern und Führungskräften in der Schweiz, kulturelle Unterschiede im beruflichen Umfeld sowie Geschlechterthemen in der Organisation und der Karriere. Sein Aufenthalt in Passau dient dazu, seine Doktorarbeit fertig zu stellen, eine gemeinsame Publikation mit den Professoren Davoine und Barmeyer zu beenden, Lehrerfahrungen bei einem deutschsprachigen studentischen Publikum zu sammeln und in den Austausch zu treten mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern und Doktoranden des Lehrstuhls.
Praxis der interkulturellen Kommunikation im Kontext leidvoller Erfahrungen: Exkursion zur Asylbewerberunterkunft Kellberg
Traurige und erfreuliche Einblicke in das Thema Migration konnten Studierende am 10.02.2015 im Rahmen einer Exkursion zur Gemeinschaftsunterkunft Kellberg sammeln. Dort bekamen sie dank des dritten Bürgermeisters Robert Grübl und seinem engagierten Helferkreis einen tiefergehenden Einblick in die Freiwilligenarbeit zur Hilfe von Flüchtigen sowie bewegende Einblicke in die Lebens- und Fluchtgeschichte einiger junger Asylbewerber aus Syrien und Afghanistan. Im Rahmen der Exkursion stellten die Studierenden als Gegenleistung auf Basis der theoretischen Perspektive der Kontakthypothese ausgedachte Praxisprojekte vor, die einen zunehmenden und positiven Kontakt zwischen Asylbewerbern und der Bevölkerung fördern könnten. Aus dieser Kooperation sollen in Zukunft weitere Praxisprojekte sowie Praktikumsmöglichkeiten entstehen.
Personalmanagement in groß: Exkursion zum Goethe Institut München
19 Studierende und Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter der Uni Passau machten am 02.02.2015 eine Exkursion zum Goethe Institut München, um sich das Management von Auslandsentsendungen in der Praxis erläutern zu lassen. Das Goethe Institut München hat ein umfassendes Entsendemanagement, da viele Beschäftigte als Kulturbotschafter im Ausland arbeiten. Theoretische Herausforderungen von Auslandsentsendungen wurden in Diskussionen mit der Leiterin der Personalabteilung Frau Walz-Jäger mit der Praxis kontrastiert. Nach einer Einladung zum Mittagessen kehrte die Gruppe nach interessanten Einblicken wieder zurück.
Brettplanspiel zum deutsch-französischen Management
Zusammen mit Sibylle und Uwe Schirrmacher führte Prof. Barmeyer vom 17. bis 18.01.2015 ein interkulturelles Brettplanspiel zum deutsch-französischen Management am Zukunft: Karriere und Kompetenzen durch. In dem eigens und neu konzipierten Unternehmensplanspiel, an dem vor allem deutsche und französische Studierende des Doppelmasters Kulturwirtschaft Passau-Aix-en-Provence teilnahmen, konnten die Studierenden ihre interkulturellen Kompetenzen sowie ihr betriebswirtschaftliches Wissen erweitern und anwenden. So lernten die Studierenden Besonderheiten der französischen und deutschen Management-Kultur kennen, Interkulturalität im Unternehmenskontext analysieren und Lösungen erarbeiten und konnten wichtige Kompetenzen wie Führung, Zeitmanagement und Kommunikation im deutsch-französischen Kontext anwenden.
Interkulturelle Planspiele sind eine innovative und integrative Form interkulturellen Lernens, denn die ganzheitliche verhaltensorientierte Pädagogik des Planspiel-Ansatzes ermöglicht effektives spielerisches und nachhaltiges Lernen.