2020
Forschungsprojekt „Modern German“: Regionale Identitäten von Familienunternehmen im deutschsprachigen Kulturraum
Wie spiegelt sich Regionalität in Familienunternehmen des deutschsprachigen Raumes wider? Was macht diese Unternehmen besonders? Weisen sie eine besondere Unternehmenskultur auf? Um diesen Fragen nachzugehen, führen Prof. Dr. Christoph Barmeyer (Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation) und Prof. Dr. Julia Ricart Brede (Lehrstuhl für Deutsch als Zweitsprache / Deutsch als Fremdsprache) ein Forschungsprojekt mit Familienunternehmen des deutschsprachigen Kulturraums (insbes. Deutschland und Österreich) durch.
Die Grundidee des Projektes ist es, dem Konstrukt der Identität des deutschsprachigen Raumes im Sinne eines sogenannten „Modern German“ nachzuspüren und dabei Gemeinsamkeiten, aber auch regionale Unterschiede sichtbar zu machen und zu reflektieren.
Methodisch umgesetzt wird das Projekt in Form von qualitativen Unternehmensfallstudien. Im Fokus stehen dabei zunächst die Branchen Bekleidung und Braugewerbe. Mit der Geschäftsführung der Unternehmen Auzinger (Trachtenkleidung), Vaude (Outdoor-Bekleidung bzw. Outdoor-Ausrüstung) und Trigema (Sportbekleidung) sowie mit dem Traunsteiner Hofbräuhaus konnten bereits Interviews geführt werden. Weitere Interviews sind geplant. Die Idee für das Forschungsprojekt geht auf ein Forschungsatelier der Philosophischen Fakultät der Universität Passau zurück; unterstützt wurde das Projekt durch Clara Willmann als studentischer Hilfskraft.
Der Screenshot zeigt den Unternehmensgründer und -leiter Wolfgang Grupp im Gespräch mit Prof. Dr. Christoph Barmeyer und Prof. Dr. Julia Ricart Brede am 22.12.2020.
Panel und Workshop auf der EIBA-Konferenz zur Corona-Pandemie im Kulturvergleich
Professor Christoph Barmeyer nahm im Rahmen der internationalen Online-EIBA-Konferenz als Vortragender und Diskutant an dem Panel (11.12.2020) und dem Workshop (12.12.2020) „Dealing with the Pandemic: Learnings across Nations from Culturally Informed Leadership“ teil, die von den Professorinnen Nancy Adler, McGill University, und Sonja Sackmann, Universität der Bundeswehr, organisiert wurden.
Interkulturell forschende Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Ländern berichteten über Lage und Maßnahmen in ihrem Land: Bangladesh (Professorin Marufa Akter Mimi), Dänemark und Schweden (Professorin Anne-Marie Søderberg), Deutschland (Professor Christoph Barmeyer), Frankreich (Professorin Cordula Barzantny), Großbritannien (Professorin Fiona Moore), Italien (Dr. Giovanna Magnani), Österreich (Dr. Christof Miska), Ruanda (Jeremy Solomons), Spanien (Professor Sebastian Reiche), Schweiz (Professorin Sonja Sackmann), Türkei (Professor Justin Marcus) und USA (Professorin Nancy J. Adler).
Im Austausch wurde wieder deutlich, wie unterschiedlich (erfolgreich) Länder sowohl auf einer institutionellen als auch auf einer kulturellen Ebene (Werte und soziale Praktiken) mit der Pandemie umgehen. Diskutiert wurden Themen der politischen Führung (demokratisch versus autokratisch); Freiheit (Gesundheit versus Wirtschaft, Rolle von Datenschutz); Vertrauen (sachlich versus emotional) in politische Systeme, Politiker, Wissenschaftler, technischen Fortschritt (Impfstoffe); weltweiter Zugang zu Impfstoffen (Humanismus), interkulturelles Lernen und gesellschaftliche Good Practices; soziale Unternehmer als weltweite interkulturelle Brückenbauer. Der Screenshot zeigt die meisten Diskutierenden.
Co-Organisation und Teilnahme an der EURAM-Online-Konferenz „Culturally sensitive research in organizations”
Professor Christoph Barmeyer leitete zusammen mit Professorin Sylvie Chevrier (Université Gustave Eiffel, Paris) und Professorin Mette Zølner (Universität Aarhus) die Sektion „Culturally sensitive research in organizations” im Rahmen der EURAM-Online-Konferenz (European Academy of Management). Die Konferenz fand vom 4. - 6. Dezember 2020 zum Thema „Exploring the Future of Management“ statt.
Diese Sektion widmete sich der Erforschung der komplexen Rolle von Kulturen in Organisationen mit qualitativen Methoden. Dies betraf z. B. Sprache und interkulturelle Beziehungen in Arbeitswelten, internationalen Transfer und Rekontextualisierung oder das Zusammenspiel von Kulturen und Machtverhältnissen in verschiedenen Organisationen. So behandelten die insgesamt zwölf artikelbasierten Vorträge eine große Bandbreite von Themen wie phänomenologische und interpretative Forschungsansätze, kulturelle Hybridisierungstendenzen in multinationalen Organisationen sowie interkulturelle Simulationen in der Hochschullehre.
Wie auch in den letzten Jahren konnte in dieser Sektion unter den Teilnehmenden, die aus verschiedenen Ländern kamen, wieder ein konstruktiver Wissensaustausch stattfinden, der interdisziplinäre Perspektiven der Forschung gegenüberstellte, diskutierte und auch zusammenführte.
Professor Barmeyer nahm ebenso am 5. Dezember 2020 an einem Symposium zum Thema „Understanding Migration. Perspectives, Concepts, Methods“ teil und präsentierte eine Fallstudie eines migrantischen Unternehmers mit Bezug zu Bikulturalität.
Der Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation mit Online-Vorträgen und einem Workshop an der WU Wien
Am 12. und 13. November 2020 waren Professor Barmeyer und die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Madeleine Bausch und Sina Großkopf virtuell an der Wirtschaftsuniversität Wien vertreten. Am Abend des 12. November hielten sie drei Vorträge zum Thema des Konstruktiven Interkulturellen Managements im Rahmen des wöchentlich-tagenden Linguistik-Zirkels: Professor Barmeyer zur interkulturellen Aushandlung in einer deutsch-französischen Organisation, Madeleine Bausch zum Transfer von Qualitätsmanagementpraktiken zwischen Deutschland und Brasilien und Sina Großkopf zu Bikulturalität als Ressource für Organisationen. Im Anschluss an die einzelnen Vorträge war Zeit für Diskussion und es fand ein reger Austausch über Interkulturalität mit den Teilnehmenden statt.
Am zweiten Tag wurden 25 Workshop-Teilnehmende durch die Welt der Online-Experimente als Lehr- und Lernformen in der interkulturellen Kommunikation geführt. Im Zentrum des Workshops stand die Frage, wie Online-Experimente für interkulturelle Trainings sinnvoll eingesetzt werden können. Dies wurde am Beispiel eines Experiments zu ethischen Dilemmata eindrücklich demonstriert. Auch hier entstand eine rege Diskussion, sodass der Workshop eine Bereicherung sowohl für die Teilnehmenden als auch für die Durchführenden war.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Prof. Dr. Thielemann und Prof. Dr. Göke für die Einladung und die großartige Organisation bzw. Koordination.
Online-Lehre an der Türkisch-Deutschen Universität, Oktober und November 2020
Wie jedes Jahr gaben Madeleine Bausch und Professor Christoph Barmeyer die zwei Lehrveranstaltungen („Einführung in die Interkulturelle Kommunikation“ und „Interkulturelles Management“) im Studiengang „Interkulturelles Management“ an der Türkisch-Deutschen Universität in Istanbul. Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Lehre im digitalen Raum statt. Dank anregender Diskussionen und Gruppenarbeiten zum Thema der Interkulturalität in Arbeitskontexten konnte trotz des Online-Formats eine hohe Interaktivität und ein großer Erkenntnisfortschritt erreicht werden. Wie in den letzten Jahren traten auch diesmal Gastredner auf: Clemens Blanke, Marketing-Manager vom Unternehmen UZAY KIMYA SAN, präsentierte interkulturelle Herausforderungen im internationalen Vertrieb von Reinigungsmitteln und thematisierte auch das interkulturelle Arbeiten in einem türkischen Familienunternehmen. Claudia Salvischiani von der Unternehmensberatung Beyond Scaling begeisterte die Studierenden mit einem Vortrag über Karriere und Selbstentfaltung. Der Screencast zeigt die Studierenden des aktuellen Jahrgangs.
Gemeinsames Brot brechen - Projekt "Solidarity Bread" bringt interkulturellen Austausch voran
Im Rahmen des Projektseminares "Interkulturalität im Kontext von Fluchtmigration" ist ein weiteres erfolgreiches Projekt mit dem Namen "Solidarity Bread" gestartet. Unter den theoretischen Prämissen der Kontakthypothese und interkultureller Kommunikationstheorien werden in jedem Semester Praxisprojekte umgesetzt, die interkulturellen Austausch zwischen Deutschen und Geflüchteten vorantreiben sollen. Eines dieser Projekte ist "Solidarity Bread", bei dem es darum geht durch gemeinsames Brot backen und Brot teilen interkulturellen Austausch und ehrenamtliches Engagement bei Geflüchteten voranzutreiben. Dabei wird an verschiedenen Treffen gemeinsam Brot gebacken und an Bedürftige gespendet. Ein Teil davon wird gemeinsam verzehrt und somit in gemütlicher Atmosphäre ein Austausch vorangetrieben. Ein erstes, sehr erfolgreiches Treffen fand im März statt. Weitere Informationen finden Sie hier und in dem Zeitungsbericht der PNP.
Positive Aspekte von Vielfalt im Unternehmen - Impulsvortrag von Dr. Martina Maletzky beim digitalen Karriere-Event „Regional trifft International“
Frau Dr. Martina Maletzky gab auf dem ersten digitalen Karriere-Event „Regional trifft International“ der Universität Passau am 3. Juli 2020 mit einem Impulsvortrag Denkanstöße zum positiven Umgang mit Vielfalt in Unternehmen. Dabei sprach sie neben Gründen für das Einstellen ethnischer Minderheiten und den konstruktiven Umgang mit Diversität im Unternehmen auch Aspekte der deutschen Kultur an, die sowohl positiv als auch negativ ausgelegt werden können. So gelten in Deutschland Sach- und Regelorientierung, direkte Kommunikation und ein hohes Maß an Selbstkontrolle als wichtige Aspekte des Arbeitslebens, doch sie sind auch mit Schwächen verbunden. So kann übertriebene Sachlichkeit zu einer nüchternen Arbeitsatmosphäre führen und betonte Korrektheit mit Steifheit assoziiert werden. Hier können gegensätzliche Kulturstandards komplementär wirken und zu einem positiven Kompromiss führen. So wirkt ein Mitarbeiter aus einer arabischen Kultur beispielsweise warmherziger und persönlicher, was in vielen Arbeitsfeldern (z. B. in der Dienstleistungsbranche) ein klarer Vorteil sein kann. So betonte Frau Dr. Maletzky im Sinne des konstruktiven, interkulturellen Managements, das dem Lehrstuhl für interkulturelle Kommunikation ein Anliegen ist, dass es wichtig ist, im Unternehmensalltag die positive Wahrnehmung zu fördern, um Synergieeffekte schaffen zu können.
Professor Barmeyer ist Mitglied der Doktorandenausbildung „Entrepreneurship und Innovation“ der Parthenope Universität Neapel, Italien
Seit 15. Mai 2020 ist Professor Christoph Barmeyer Mitglied im Professorenkollegium des PhD-Programms „Imprenditorialità ed Innovazione“ (Entrepreneurship und Innovation) der Parthenope Universität Neapel, Italien.
Die Doktorandenausbildung, an der fünf Wissenschaftsdisziplinen und über 30 Professoren beteiligt sind, befasst sich mit allen Prozessen, die die Gründung und Entwicklung neuer Unternehmen und die Leitung von Innovationsprojekten betreffen. Forschungsthemen sind z. B. Technologie-Start-ups, akademische und geschäftliche Spin-offs, soziales und kulturelles Unternehmertum, aber auch Formen von Innovationen wie Technologie-Push und Demand-Pull-Innovationen, Innovationen im Zusammenhang mit Geschäftsmodellen und Organisationsmodellen. Die Doktorandenausbildung bietet Kurse und Seminaraktivitäten einschließlich internationaler Forschungsinitiativen an italienischen und ausländischen Universitäten oder Forschungsinstituten an.
Die 1919 gegründete Parthenope Universität, an der 15.000 Studierende eingeschrieben sind, trägt zur Entwicklung von Wissen durch innovative, internationale und multidisziplinäre Forschung bei. Weitere Informationen zu der Doktorandenausbildung finden sich hier.
Projekttreffen zur Übersetzung des Lehrbuchs „Konstruktives Interkulturelles Management“ ins Englische
In der Woche vom 9. bis 14. März 2020 trafen sich die Co-Autoren Professor Christoph Barmeyer und Madeleine Bausch mit Professorin Ulrike Mayrhofer in Nizza am IAE Nice, Universität Côte d’Azur, um an der englischen Version des Lehrbuchs „Konstruktives Interkulturelles Management“ zu arbeiten, das 2021 im Wissenschaftsverlag Edward Elgar erscheinen wird.
Neben einer intensiven Arbeitswoche hielten Professor Barmeyer und Madeleine Bausch am 12. März 2020 vor Kolleginnen und Kollegen des IAE Vorträge zu den Themen “Constructive Intercultural Management. Conceptualization, applications and future directions” und "The transfer of quality management practices from German MNC to Brazil". Wir danken an dieser Stelle Prof. Ulrike Mayrhofer und dem IAE Nice für die herzliche Aufnahme und das gastronomische Rahmenprogramm, sowie BayFrance, welche als Förderer das deutsch-französische Projekt ermöglichen.
Sina Grosskopf wird IACCM Council Member
Sina Grosskopf ist seit März 2020 gewähltes Ratsmitglied der International Association of Cross-Cultural Competence and Management (IACCM). Die IACCM wurde an der Wirtschaftsuniversität Wien gegründet, um ein Netzwerk von Forschern und Praktikern zu schaffen, die an interkulturellen Themen interessiert sind. Der Rat trifft die grundlegenden Entscheidungen über die Aktivitäten der Vereinigung, organisiert die jährlichen Konferenzen und ist grundsätzlich für die wissenschaftliche Entwicklung der Forschungsgemeinschaft verantwortlich. Mehr Informationen zur IACCM finden Sie hier.
Maria Wilhelm erhält den „Prix d‘Excellence“ der Regierung von Québec
Maria Wilhelm, derzeit am Transferzentrum der Universität Passau tätig, hat auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Kanada Studien (GKS) am 14.2.2020 für ihre Masterarbeit den "Prix d‘Excellence“ der Regierung von Québec erhalten. Die Masterarbeit, die im Rahmen eines Forschungsprojekts von Professor Christoph Barmeyer und Professor Allain Joly (HEC Montreal) verfasst wurde, behandelt die Rolle von Gründerzentren in kreativen Städten und vergleicht die Innovations-Ökosysteme von München und Montreal. Basierend auf 29 qualitativen Interviews mit verschiedensten Akteuren und weiterem Fallstudienmaterial zeigt sich, dass Gründerzentren in beiden Städten elementar zur Vernetzung verschiedener Akteure, der Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses sowie der Bündelung von Erfolgsfaktoren beitragen. Darüber hinaus präsentierte sich München als technisch-innovative Stadt, geprägt von top-down Prozessen, und Montreal als technologisch-kreative Stadt mit einer ausgeprägten und eher unstrukturiert agierenden kreativen Klasse.
Der Prix d’Excellence wird jährlich vergeben und zeichnet hervorragende wissenschaftliche Arbeiten mit Bezug zu Quebec aus. Neben Frau Wilhelm wurde eine weitere Abschlussarbeit von Jana Nürnberger der Universität Regensburg ausgezeichnet.
Das Photo zeigt (v. l.) Dr. Benedikt Miklos, Jana Nürnberger, Maria Wilhelm
Sina Grosskopf beim IACCM Strategy Meeting an der Wirtschaftsuniversität Wien
Auf Einladung von Dr. Barbara Covarrubias Venegas, General Secretary der International Association of Cross-Cultural Competence and Management (IACCM), vertrat die Wissenschaftliche Mitarbeiterin Sina Grosskopf am 31.01. und 1.02.2020 Professor Barmeyer in Wien. Bei dem Treffen handelte es sich um die Beratung zukünftiger Aktivitäten und Positionierung der Vereinigung. Außerdem wurden die Konferenzen im Oktober 2020 in Sevilla und im Jahr 2021 auf Malta geplant. Die Association wurde 1997 gegründet, um ein Netzwerk für und von Forschern und Praktikern aus verschiedensten Bereichen zu schaffen, die sich für interkulturelle Themen interessieren. Anwesend waren an den beiden Tagen die Präsidentin der Vereinigung Prof. Chiara Cannavale (Università degli Studi di Napoli Parthenope/Italy), Vize-Präsident Prof. Slawomir Magala (Rotterdam School of Management/Netherlands), Secretary General Dr. Barbara Covarrubias Venegas (Visiting Professor University of Valencia/Spain), sowie die regulären Ratsmitglieder Dr. Carolin Debray (University of Warwick/ Great Britain) und Dr. Henriett Primecz (Corvinus University Budapest/ Hungary). Außerdem waren neben Sina Grosskopf auch Grant Douglas aus Frankreich (IÉSEG School of Management) und Senem Yazici aus Österreich (WU Wien) angereist. Nach der erfolgreichen Konferenzteilnahme des Lehrstuhlteams in Paris 2019 war es eine große Bereicherung an dieser Veranstaltung und dem Auftreten der IACCM mitzuwirken. Wir freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit!
Interview mit Prof. Dr. Dr. Steven Vertovec für VHB Projekt
Am Dienstag, 21. Januar 2020 hatte Dr. Martina Maletzky die Gelegenheit ein Interview mit Prof. Dr.Dr. Steven Vertovec zu führen. Dieser sprach dabei über seinen Werdegang, seine Forschung und was ihn dazu inspiriert hat.
Prof. Dr.Dr. Vertovec ist der Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung multi-religiöser und multi-ethnischer Gesellschaften und arbeitet derzeit zudem als Honorarprofessor für Soziologie und Ethnologie an der Universität Göttingen.
Der Mitschnitt des Interviews soll in ein VHB Online Seminar integriert werden. Mehr Informationen zu diesem Projekt finden Sie auf unserer VHB Projektseite.
Forschungstreffen in Paris: „Enhancing the professional integration of migrants“
Auf Einladung von Sylvie Chevrier, Professorin für Personalmanagement an der Université Gustave Eiffel, hielten sich Professor Barmeyer und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Sina Grosskopf vom 8.-10. Januar 2020 als Workshop-Teilnehmer zum Thema „Enhancing the professional integration of migrants“ in Paris auf. Es handelte sich hierbei um ein Anschlusstreffen an die im September 2018 und Dezember 2018 stattgefundenen Arbeitssitzungen mit Kollegen aus ganz Europa. Ziel war die Vorbereitung auf die Antragsstellung im Rahmen der europäischen Forschungsförderung Horizon 2020. Neben dem wissenschaftlichen Austausch fanden auch praxisbezogene Präsentationen von Aurore und Wintegreat statt – Organisationen, die sich mit der berufsbezogenen Integration von Migranten beschäftigen. Ergebnis des dreitägigen Forschungsaufenthalts ist die Erstellung eines Antragskonzepts zur weiterführenden Realisierung. Mit bekannten Wissenschaftlern aus Frankreich (Jean-Pierre Segal, Sylvie Chevrier und Aurelie-Sara Cognat), Dänemark (Mette Zølner), Ungarn (Henriett Primecz), Großbritannien (Fiona Moore und Peter Lugosi), Schweiz (Eric Davoine) und Italien (Maria Margherita Mattioda und Damiano Cortese) wurden interessante Diskussionen geführt und die Basis für eine fortzuführende Forschergruppe gelegt.
Das Foto zeigt die Forschungsgruppe von Wissenschaftlern und Praxisvertretern 2020
Interkulturelle Kompetenz und Lernen durch Bikulturalität
Im Rahmen der Bachelor Vorlesung Einführung in die Interkulturelle Kommunikation und das Interkulturelle Management am 8.01.2020 führten Prof. Dr. Barmeyer und Sina Grosskopf ein Gruppeninterview mit drei in Passau lebenden Syrern: Rama Suleiman, Anas Alhashmi und Maher Qawas. Das Interview bezog sich auf interkulturelle Herausforderungen in Deutschland und der entsprechende Umgang mit ihnen. Dazu gehört die bewusste Reflektion über die eigene Sozialisierung in zwei unterschiedlichen kulturellen Systemen, dem syrischen und dem deutschen. Beschreiben lassen sich solche Menschen als bikulturell, das heißt, sie sind durch verschiedene kulturelle und sprachliche Systeme geprägt, die sie in ihrer Persönlichkeit vereinen. Besonders interessant ist hierbei, dass sie durch die Kombination beider Kulturen eine einzigartige interkulturelle Kompetenz aufweisen. Diese können sie nutzen, um in verschiedenen Situationen Brückenbauer zu sein. Sie nehmen dann verschiedene Perspektiven ein und weisen Eigenschaften, wie Flexibilität, Offenheit, Empathie oder Ambiguitätstoleranz, auf.