2016
Forschungsprojekt: Interkulturelle Integration von qualifizierten Migranten in Organisationen: Ergebnispräsentation einer Fallstudie bei ConSol Consulting & Solutions GmbH
Am 15.12.2016 präsentierten Prof. Dr. Christoph Barmeyer und Andreas Landes die Ergebnisse einer qualitativen Fallstudie zur Rolle von Organisationen im Integrationsprozess. Die ConSol Consulting & Solutions GmbH in München ist ein mittelständischer IT-Beratungs- und IT-Entwicklungsdienstleister und beschäftigt seit Jahren mehrere hochqualifizierte ausländische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Im Rahmen des Promotionsprojektes von Andreas Landes wurden bei ConSol 11 Interviews mit zugewanderten Fachkräften und der Geschäftsführung geführt sowie eine Dokumentanalyse durchgeführt. Die Ergebnisse wurden der Geschäftsführung, dem operativen Personalmanagement und der Public Relations Abteilung vorgestellt. Sie sorgten im Anschluss für eine rege Diskussion zur Rolle der Organisationskultur und interkulturellen Integrationsprozessen.
Die Fallstudie zeigte, dass eine wertschätzende, auf berufliche Qualifikation und organisationale Identität beruhende Unternehmenskultur die interkulturelle Interaktion erleichtern und somit nicht nur die interkulturelle Integration in die Organisation sondern auch in das weitere gesellschaftliche Umfeld ermöglichen.
Teilnahme an deutsch-französischem Forschungs-Atelier, ESCP Berlin
Professor Christoph Barmeyer nahm vom 17. bis 19.11.2016 an einem deutsch-französischen Forschungs-Atelier teil, das von Professor Stefan Schmid (ESCP Berlin) und Professor Ulrike Mayrhofer (Universität Lyon) organisiert wurde. Doktoranden und Post-Doktoranden aus Frankreich und Deutschland präsentierten Projekte im Rahmen ihrer Doktor- und Forschungsarbeiten zu verschiedenen Themen der Internationalisierung. Professor Barmeyer hielt einen Vortrag zu Herausforderungen interkultureller Forschung und moderierte bikulturelle Gruppenarbeiten anhand einer Fallstudie zu deutsch-französischem Führungsverhalten samt einer kulturellen und institutionellen erklärenden Analyse.
Willkommensveranstaltung zum deutsch-französischen Doppelmaster der Universitäten Passau und Aix-Marseille, 11.11.2016
Zum Semesterstart und zum Beginn des zweijährigen Doppel-Masterprogrammes International and Cultural Business Studies/Langues Etrangères Appliquées der Universitäten Passau und Aix-Marseille wurde von Professor Christoph Barmeyer (vorne links) und Andreas Landes (rechts außen) vom Lehrstuhl Interkulturelle Kommunikation eine Einführungsveranstaltung durchgeführt, die die deutschen und französischen Studierenden auf ihren Aufenthalt in Passau und vor allem auf das Studium vorbereitet.
Bei dem seit vielen Jahren existierenden Studiengang, der von der Deutsch-Französischen Hochschule gefördert wird, erlangen die Studierenden ein umfassendes interdisziplinäres Wissen aus den Bereichen Kultur- und Wirtschaftswissenschaften, Fremdsprachen und der Interkulturalitätsforschung mit deutsch-französischem Schwerpunkt. Der Doppel-Masterabschluss, der zwei nationale akademische Diplome beinhaltet, macht die Absolventen auf dem deutschen und französischen Arbeitsmarkt besonders interessant, insbesondere an Schnittstellen deutsch-französischer Organisationen.
Lehraufenthalt an der Türkisch-Deutschen Universität
Vom 31.10. bis 04.11.2016 hielt sich Professor Barmeyer an der Türkisch-Deutschen Universität (TDU) in Istanbul auf und hielt zum vierten Mal seit Gründung der Universität die Vorlesung "Interkulturelles Management". Auch die Mitarbeiter des Lehrstuhls, Andreas Landes und Dr. Martina Maletzky, tragen mit Unterrichtseinheiten zum Studiengang Interkulturelles Management bei. Auf Initiative von Professor Izzet Furgaç (Koordinator des Konsortiums Türkisch-Deutsche Universität) nahm Professor Barmeyer an einem Empfang des Generalkonsuls der Bundesrepublik Deutschland in Istanbul teil und tauschte sich zu den deutsch-türkischen Beziehungen mit Professor Marianne Braig (Freie Universität Berlin), Dr. Ruth Lang (Leiterin zentrale Verwaltung des Deutschen Bundestags) und der Bundestagsabgeordneten Petra Ernstberger aus. Anlass des Empfangs war die Vergabe des internationalen Parlamentsstipendiums (IBS), das Kandidaten aus 41 Ländern ermöglicht, Bundestagsabgeordnete bei ihrer parlamentarischen Arbeit zu begleiten und an einer Berliner Universität zu studieren.
Das Foto zeigt den vierten Jahrgang des Studiengangs Interkulturelles Management mit Professor Barmeyer und den Gastrednern Clemens Blanke (Uzay) und Boris Buchner (Monozukuri Institute, Crazy Aenigma).
„Kreativität und Innovation von in Großstädten angesiedelten multinationalen Unternehmen. Montréal-München“
Forschungsaufenthalt im Rahmen des Gastwissenschaftlerprogramms im Wintersemester 2016/2017 von Professor Allain Joly, HEC Montréal.
Vom 29.09. bis 17.10.2016 hielt sich Professor Allain Joly, HEC Montréal, am Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation auf, um zusammen mit Professor Christoph Barmeyer an einem gemeinsamen Forschungsprojekt zu arbeiten. Das Projekt möchte die Beziehung und das kulturell-institutionell spezifische Potential von globalen kreativen Städten und multinationalen Unternehmen hinsichtlich Kreativität und Innovationsprozessen untersuchen und dabei anhand der Städte Montreal und München eine kontextualisierte und (kultur-)vergleichende Perspektive einnehmen. Untersucht werden sollen strategische, kulturell-strukturelle sowie interkulturell-prozessorientierte Aspekte von Kreativität und Innovation im Kontext der Global Creative Cities, also welche Merkmale sie aufweisen, welchen Funktionsweisen sie folgen und welche Ergebnisse sie hervorbringen.
Der Aufenthalt wurde vom Welcome Centre der Universität Passau, das Aufenthalte ausländischer Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler unterstützt, gefördert.
Mittel für innovative Lehre gehen an Frau Dr. Martina Maletzky
Mit ihrem Lehrkonzept „Studieren und engagieren“ wirbt Frau Dr. Maletzky
Mittel beim Lehrinnovationspool 2016 ein. Gegenstand des Konzeptes ist es, theoretische Inhalte mit bürgerschaftlichem Engagement in der Flüchtlingshilfe zu verknüpfen. Dabei sollen Studierende aufbauend auf den erworbenen Kenntnissen zu interkultureller Kommunikation und Migration eigene, möglichst nachhaltige Projekte im Bereich der Flüchtlingshilfe konzipieren und umsetzen. Somit wird es für Studierende möglich einen Seminar- und Projektschein zu erwerben, ihre Kompetenzen im Bereich Projektplanung und –management zu vertiefen sowie theoretische Inhalte anwendungsbezogen in gesellschaftlich relevanten Bereichen umzusetzen.
Podiumsdiskussion zum Thema "Interkulturalität in Organisationen"
Am 12.07.2016 lud der Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation zur Podiumsdiskussion zum Thema "Interkulturalität in Organisationen". Im Rahmen der Vorlesung "Interkulturelles Management und Wirtschafts-
kommunikation" sowie des Hauptseminars "Organisationen und Management im Film - Interkulturelle Organisationsforschung" bildete die Diskussion den praxisorientierten Abschluss des Sommersemesters. Auf dem Podium präsentierten sich Dr. Armin Bender (Geschäftsführer der MSG Passau), Thomas Pannkoke (Selbständiger Schifffahrtsdirektor) und Robert Firmhofer (Dienststellenleiter des Hauptamts der Stadt Passau). Sie gaben Einblicke in die Herausforderungen und Synergiepotentiale, welche die Interkulturalität in ihren Arbeitsumfeldern mit sich bringt. Im Vergleich zwischen Profit und Non-Profit-Bereich, öffentlichem Dienst und Wirtschaftsunternehmen sowie mit besonderen Kontexten wie der Binnenschifffahrt wurden die Spezifika des organisationalen Kontextes und seine Auswirkungen auf den Umgang mit Interkulturalität besonders deutlich. Moderiert wurde das Podium von Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Christoph Barmeyer und Lehrstuhlmitarbeiter Andreas Landes.
Lehraufenthalt von Dr. Catherine Teissier zu deutsch-französischen Beziehungen
Im Rahmen des internationalen Dozenten-Austauschprogramms hielt sich Dr. Catherine Teissier (Maîtresse de conférences an der Université d’Aix-Marseille AMU) vom 22.05. bis zum 05.06.2016 am Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation auf, um eine zweisprachige Lehrveranstaltung zu den interkulturellen deutsch-französischen Beziehungen zu geben: Deutsch-französische Beziehungen im Wandel der Repräsentationen: Von „Douce France“ zu „Wir sind Charlie“ (LV-Nr. 48490).
Die Lehr- und Forschungsaktivitäten von Dr. Teissier betreffen die deutsch-französischen Beziehungen, Kulturtransfer und Vermittlung, politische und soziale Systeme im Vergleich, Feminismus und Gender in Deutschland und in Frankreich, europäische Erinnerungskultur und -diskurse. Außerdem war sie von 2012-2015 französische Koordinatorin des Doppelmasters ICBS-LEA Aix-Passau.
Zwischen den Universitäten Passau und Aix-Marseille bestehen seit vielen Jahrzehnten enge Austausch-Beziehungen, die sich in gemeinsamen Doppelabschlüssen, Lehrveranstaltungen sowie Projekten (wie Kongressen und Publikationen) niederschlagen.
Disputation von Katharina Krüth
am 15.03.2016.
Innovation als zentrales Element für die Entwicklung und Modernisierung sozialer Systeme, wie Organisationen oder Gesellschaften, hat seit vielen Jahrzehnten in der wissenschaftlichen Forschung berechtigterweise einen hohen Stellenwert. Die Dissertationsschrift von Katharina Krüth untersucht anhand von qualitativ ausgerichteten Fallstudien soziale Interaktion und institutionelle Rahmenbedingungen, die für den Ablauf von Innovationsprozessen von zentraler Bedeutung sind. Die Verfasserin beschäftigt sich in ihrer Arbeit „Regionale Innovationsnetzwerke in Frankreich. Das Zusammenspiel von Nähe, Kooperation und Lernen innerhalb der pôles de compétitivité” mit der Art und Funktionsweise von Kooperationsbeziehungen innerhalb französischer regionaler Innovationsnetzwerke. Dabei untersucht sie, inwiefern räumliche Nähe, Kooperation und Lernen tatsächlich aufeinander folgen, wie es der Erwartung von innovationspolitischen Instrumenten entspricht.
Zweitkorrektor der Doktorarbeit war Prof. Dr. Martin Heidenreich, Jean Monnet Chair for European Studies in Social Sciences, Universität Oldenburg (im Bild rechts neben der Kandidatin Katharina Krüth).
Herausforderung der fluchtinduzierten Zuwanderung
Stellschrauben für den Erfolg zivilgesellschaftlichen Engagements bei der Integration von Flüchtlingen.
Am 23.01.2016 hielt Frau Dr. Martina Maletzky einen Vortrag vor Stipendiaten der deutschen Studienstiftung und ging der Frage nach, unter welchen Bedingungen zivilgesellschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe erfolgreich sein kann. Im Zuge der im Jahr 2015 stark angestiegenen Flüchtlingsströme ist ein bemerkenswertes zivilgesellschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe zu beobachten. Gleichzeitig sind nicht alle Initiativen erfolgreich und stehen in einigen Fällen aufgrund des asymmetrischen Settings, der strengen Orientierung an einer Leitkultur und einer Orientierung an Flüchtlingsperspektiven vorbei unter negativen Vorzeichen. Vorgestellt wurden Studienergebnisse, die Prämissen eines erfolgreichen interkulturellen Kontakts herausarbeiten und die von den TeilnehmerInnen auf Projekte der Flüchtlingshilfe übertragen werden sollten.