2023
Lehraufenthalt an der Université de Bordeaux
Vom 18. bis 22. Dezember 2023 verbrachte Tuzienka Chenet Ugarte fünf Tage an der französischen Universität Bordeaux, IAE (Institut d'administration des entreprises), um dort Master-Studierende im Bereich International Management zu unterrichten. Dieser Masterstudiengang steht unter der pädagogischen Leitung von Prof. Emmanuelle Sauvage, die diesen Lehraufenthalt ermöglichte. Darüber hinaus hat Frau Chenet Ugarte während dieser Woche im Austausch mit anderen Lehrenden dieser Business School an ihrem Dissertationsprojekt weitergearbeitet. Im Rahmen des Erasmus+ Mobilitätsprogramms für Dozierende konnte sie die Zusammenarbeit mit der Partnerhochschule in Bordeaux stärken und Lehrinhalte und -methoden in einem anderen kulturellen Kontext erleben. Ein Dank geht an das Akademische Auslandsamt in Passau und Bordeaux für die Koordination und erfolgreiche Ermöglichung dieser Mobilitätserfahrung.
Hybride Masterdisputation an der Benemérita Universidad Autónoma de Puebla, Mexiko
Am 24. November 2023 fand die erste Verteidigung einer Masterarbeit an der Benemérita Universidad Autónoma de Puebla, Mexiko statt, bei der Frau Dr. Martina Maletzky de García die Gutachterin und Betreuerin war. Amir Estrada setzte sich zuvor in Kooperation mit dem Bayerischen Roten Kreuz mit dem Thema „Einwanderung mexikanischer Pflegekräfte in den deutschen Gesundheitssektor" auseinander und verteidigte die Arbeit erfolgreich vor dem mexikanischen Prüfungsausschuss. Der Lehrstuhl gratuliert zur bestandenen Prüfung!
Türkisch-Deutscher Doppelmaster – Wintersemester 2023/24
Der deutschsprachige Doppelmasterstudiengang "Interkulturelles Management" (IKM) wurde an der Türkisch-Deutschen Universität (TDU) Istanbul bereits 2013 als einer der ersten Studiengänge eingeführt. Im Rahmen des Flying Faculty Programms ist der Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation der Universität Passau jedes Jahr im Wintersemester für zwei Wochen mit zwei Vorlesungen und einem Hauptseminar zu den Themen "Interkulturelle Kommunikation und Kulturvergleich" sowie „Interkulturelles Management“ vertreten.
In diesem Semester unterrichteten Professor Christoph Barmeyer und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Tuzienka Chenet Ugarte vom 01. bis 06. November und vom 13. bis 17. November 2023 acht Studierende des Doppelmasterstudiengangs. In der Einführungsveranstaltung wurden wichtige Theorien und Konzepte der interkulturellen Kommunikation behandelt und anhand von länderspezifischen Beispielen wichtige Arbeitsfelder interkultureller Forschung erläutert. Durch die Diskussion ausgewählter Theorien und Fallbeispiele, ergänzt durch praktische Übungen, erhielten die Studierenden eine umfassende Wissensverbreiterung und -vertiefung im Bereich der interkulturellen Kommunikation. In der zweiten Vorlesungswoche wurde ein Überblick über Theorien, Konzepte, Entwicklungen, Themen und Formen des interkulturellen Managements in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und Kulturräumen gegeben und mit empirischen Forschungsergebnissen aus Arbeitskontexten internationaler Organisationen illustriert.
Kann Diversity Management den Anspruch auf Gerechtigkeit erfüllen? Hans-Lindner-Stiftung philosophiert mit Studierenden des Lehrstuhls
Gerechtigkeit wird als ein Leitthema der heutigen Gesellschaft in vielen Bereichen propagiert. Doch ist es wirklich so einfach, diese herzustellen? Um die Frage, was Gerechtigkeit (in multikulturellen Settings) bedeutet und welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um sie herzustellen, ging es in einer Kooperation zwischen der Hans-Lindner-Stiftung und dem Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation der Universität Passau (Dr. Martina Maletzky de García) am 30. Oktober 2023. Im Rahmen eines Seminares zu Diversity Management regte Christian Schläger, Leitung Jugendförderung der Hans-Lindner-Stiftung und Trainer für philosophische Gesprächsführung, die Studierenden mit Hilfe der Methode der philosophischen Gesprächsführung dazu an, darüber nachzudenken, was Gerechtigkeit bedeutet und impliziert. Das philosophische Gespräch zeigte, dass eine Definition und Umsetzung von Gerechtigkeit schwieriger ist, als zunächst angenommen. Dementsprechend ist eine konstante Hinterfragung von Diversity Management Maßnahmen in Unternehmen von hoher Notwendigkeit, um die Versprechen des Konzeptes einlösen zu können.
Die Hans-Lindner-Stiftung hat es sich zum Ziel gesetzt, die wertschätzende Gesprächsform des Philosophierens mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im ostbayerischen Raum zu etablieren. Das Philosophieren stellt einen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) dar, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigen soll.
Bericht in der "Passauer Neuen Presse" vom 09. November 2023
Kongress der International Association of Cross-Cultural Competence and Management in Neapel
Die Konferenz der International Association of Cross-Cultural Competence and Management (IACCM) (verortet an der WU Wien, siehe Webseite https://www.wu.ac.at/iaccm/about-iaccm/) fand vom 25. bis 27. Oktober 2023 an der Università Parthenope in Neapel statt. Der Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation nahm dabei eine besondere Rolle ein: Professor Barmeyer war nicht nur Leiter des Doktorandenworkshops „Doing qualitative research in intercultural contexts. Methodological orientations and selfreflexivity in Intercultural Management Research”, sondern auch der Keynote-Speaker zum Thema „Constructive Intercultural Management. Challenges, Concepts, Conditions”, mit dem die Konferenz eröffnet wurde. Dr. Sina Großkopf ihrerseits ist Generalsekretärin der IACCM und unterstützte die Konferenz im wissenschaftlichen Komitee, wie auch als Diskussionsleiterin einer Doktorandensession und einer Plenumssession der Hauptkonferenz zum Thema „Innovation and Sustainability“. Professor Barmeyer und Dr. Sina Großkopf hielten außerdem zusammen einen Vortrag, „Multicultural individuals as creative change agents – Migrants breaking through organizational routines in four German organizations“. Dieser Vortrag basiert auf Dr. Großkopfs Dissertation, die anhand von vier qualitativen Fallstudien der Luft- und Raumfahrt und Unternehmensberatung in Deutschland zeigt, dass multikulturelle Individuen organisationale Routinen aufbrechen und in der interkulturellen Aushandlung mit ihren Teamkollegen kreativ Veränderung und Innovation für die Organisation herbeiführen.
Die IACCM Community war dabei ein fachspezifisches Publikum aus Praktikern und Wissenschaftlern, die die interkulturelle Kommunikation und das Management voranbringen möchten (Ziele der Association siehe https://www.wu.ac.at/iaccm/about-iaccm/mission-and-practices/). Neben Vorträgen über kulturelle Kompetenzen, Cross-cultural Entrepreneurship und interkulturelles Marketing wurden auch passend zum Konferenztitel „Responsible Management: Social Sustainability, Diversity and Inclusion“ Themen zur Diversität am Arbeitsplatz, Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen sowie Energie- und Klimakrise präsentiert. Die Villa Doria d’Angri war ein traumhaft über dem Mittelmeer gelegener und inspirierender Konferenzort, der die interkulturelle Gemeinschaft gestärkt und ausgebaut hat. Ein großer Dank geht an Chiara Cannavale, die Präsidentin der IACCM, die mit ihrem Team diese besondere Konferenz möglich machte!
Weitere Informationen finden sich hier: https://www.disaq.uniparthenope.it/iaccm-conference/
Vorträge an der Carleton University in Ottawa, Kanada
Auf Einladung von Professorin Luciara Nardon hielten Professor Christoph Barmeyer und Dr. Sina Grosskopf am 25. September 2023 zwei Vorträge an der Carleton University in Ottawa. Der erste Vortrag mit dem Titel „Creativity of immigrant entrepreneurs - cases of multicultural individuals“, der sich an ein breiteres Publikum von Studierenden, Doktoranden und Professoren in einer hybriden Veranstaltung richtete, beschäftigte sich mit dem aktuellen Forschungsprojekt zu migrantischen Unternehmern in Québec und Deutschland. Als multikulturelle Individuen sind sie Träger kultureller Vielfalt, die durch eine besondere kognitive Komplexität gekennzeichnet sind. Das entstehende kulturelle Repertoire, wie Mehrsprachigkeit, Perspektivenvielfalt, Kreativität, Problemlösungsfähigkeit, ermöglicht es ihnen, besondere Ideen zu entwickeln und als Innovationen in ihre unternehmerischen Aktivitäten einzubringen. Unternehmer mit Migrationshintergrund sind somit in der Lage, eine besondere Art von interkultureller Kreativität zu entfalten.
Ein zweiter Vortrag wurde im Rahmen des Doktorandenkolloquiums von Professorin Luciara Nardon mit dem Titel „Multi-paradigmatic sensitivity in management research“ gehalten. Dieser Vortrag plädiert für multiparadigmatische Forschung, um eine facettenreichere Darstellung kultureller Phänomene zu erreichen. Das Anliegen entspricht dem Bestreben des interkulturellen Managements, mehrere (kulturelle) Perspektiven zu respektieren und einzunehmen, um dadurch einen "paradigmatischen Ethnorelativismus" zu erreichen. Dieser Vortrag bot einen Einblick zu einem umfassenderen Verständnis interkultureller Forschung durch Offenheit für unterschiedliche Paradigmen.
Beide Vorträge, die auf dem vom Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation praktizierten Ansatz der konstruktiven Interkulturalität basieren, trugen im Anschluss zu anregenden Diskussionen bei.
Studienreise nach Québec/Montréal und Ottawa
Im Rahmen des Hauptseminars „Intercultural Entrepreneurship“, das zusammen mit Tobi Rodrigue von der UQAM (Université du Québec à Montréal) im Sommersemester 2023 veranstaltet wurde, führten Professor Christoph Barmeyer und Dr. Sina Grosskopf vom 16. bis 27. September 2023 eine Studienreise in Québec und Ontario durch.
Ziel der Studienreise war es, den Studierenden ein umfassendes Bild des Innovationsökosystems von Montréal zu bieten; dabei lag ein Schwerpunkt auf Interkulturalität, Unternehmertum und Integration von Migranten. Außerdem wurden zahlreiche öffentliche und private Akteure und Institutionen besucht, wie die UQAM, das Ministerium für Immigration, die Vertretung des Freistaats Bayern in Montréal, das Deutsche Generalkonsulat, das Gründungszentrum District 3 der University Concordia, die Migrantische Unternehmensberatung Pont Montréal, Tohu (ein Zirkus-Projekt) und Institutionen in der Stadt Drummondville, die migrantische Unternehmensgründer bei ihrer Gründung und Integration in die Québecer Gesellschaft begleiten, die Sociéte de développement économique de Drummondville und Intro Drummondville. Den Abschluss der Studienreise bildete ein Besuch in der Hauptstadt Ottawa und ein Vortrag mit Diskussion zum Thema der kanadischen Sprachpolitik bei der Kanadischen Regierung, Official Languages Centre of Excellence, und die Besichtigung von Kanadas Nationalmuseum für Geschichte und Gesellschaft.
Die Studierenden erlangten umfassende interkulturelle Einblicke in das sozio-ökonomische Gesellschaftssystem Québecs und hatten viel Gelegenheit mit den unterschiedlichen Akteuren des Innovationsökosystems zu diskutieren, um zu verstehen, wie Innovationen und Unternehmensgründungen erfolgreich gefördert werden können. Das Programm der Studienreise findet sich hier.
Vortrag zu interkulturellen Herausforderungen und Benefits bei der Fachkräfteeinwanderung nach Deutschland
Am 26.09.2023 hielt Frau Dr. Maletzky de García gemeinsam mit Herrn Herbert Altmann, Regionalmanager beim Landratsamt Deggendorf, einen Vortrag auf der TRIOKON Konferenz, die sich mit der „Zukunft der Arbeit" beschäftigte. In ihrem Vortrag beleuchteten Frau Dr. Maletzky de García und Herr Altmann interkulturelle Herausforderungen, die von der Rekrutierung bis hin zur Personalbindung bei der Einstellung ausländischer Fachkräfte auftreten können. Abgerundet wurde der Vortrag mit Erfahrungen aus der Praxis. Herr Altmann berichtete von einem Projekt der Anwerbung und Unterstützung bulgarischer Auszubildender durch das Regionalmanagement des Landkreises Deggendorf. Dabei wurden zusammenfassend Bedingungen präsentiert, unter welchen Synergieeffekte bei der Zusammenarbeit von ausländischen und einheimischen Mitarbeitern genutzt werden können.
SMART-vhb: „Maître chez nous“ - Entwicklung von Gesellschaft und Politik in Québec seit der Révolution Tranquille"
Die Virtuelle Hochschule Bayern (VHB) bietet verschiedene Online-Selbstlernkurse in unterschiedlichen Formaten an, die zeitlich und räumlich flexibel gestaltet werden können. Im Rahmen des SMART-vhb-Projekts „Maître chez nous - Entwicklung von Gesellschaft und Politik in Québec seit der Révolution Tranquille“ wurden zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 von Prof. Dr. Christoph Barmeyer, Tuzienka Chenet Ugarte und Felina Sieland fünf Lerneinheiten zu politischen, sozialen, demographischen, (inter)kulturellen und unternehmerischen Aspekten der Region Québec entwickelt. Dabei werden Themen wie Sprachpolitik, die kulturelle Sonderstellung Québecs innerhalb Kanadas, Interkulturalität als Kreativitätsfaktor und vieles mehr behandelt. Dazu wurden vier Experteninterviews mit Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink, Prof. Dr. Kerstin Kuyken (Université du Québec à Montréal), Prof. Dr. Victor Armony (Université du Québec à Montréal) und dem Übersetzer Louis Bouchard geführt. Die Lehreinheiten stehen Lehrenden und Studierenden bayerischer Universitäten und Fachhochschulen zur Verfügung, die mehr über Québec erfahren möchten.
Die Online-Lehreinheiten finden Sie ab sofort auf dem VHB-Smart Repositorium unter: https://smart.vhb.org
Lehr- und Kongress-Aufenthalt an der Universität Bordeaux: Preis für das beste Paper
Professor Christoph Barmeyer hielt sich vom 2. Juli bis 6. Juli 2023 am IAE Bordeaux im Rahmen eines Erasmus-Lehraufenthalts im Master Internationales Management auf und nahm ebenso an der internationalen ATLAS/AFMI-Konferenz „Décarboner le management international“ teil. Zusammen mit Birgit Gabriel präsentierte er eine Forschungsarbeit zu „Comment construire une culture hybride et synergétique dans une organisation binationale ? Le cas d’ARTE“, an der auch Professor Eric Davoine (Universität Freiburg) beteiligt ist. Anhand der Fallstudie des europäischen Fernsehsenders wurde gezeigt, wie die Mitarbeitenden in gegenseitigen interkulturellen Aushandlungsprozessen für deutsch-französische Herausforderungen synergetische Lösungen finden. Außerdem erarbeiteten wir Faktoren, die die Entwicklung synergetischer Praktiken begünstigen: paritätische Organisations-strukturen, interkulturelle und sprachliche Kompetenzprofile der Akteure, Lernprozesse und zwischenmenschliche Beziehungen. Erfreulicherweise wurde der Artikel mit dem Preis für das beste Paper ausgezeichnet. Wie immer trug der internationale Kongress zu vielen inhaltlichen und methodischen Anregungen bei und ermöglichte den Austausch mit interessanten Kolleginnen und Kollegen.
„Management and cultures: qualitative organizational research“ EURAM-Conference “Transforming business for good” in Dublin 2023
Zum siebten Mal organisierte Professor Christoph Barmeyer mit den Professorinnen Sylvie Chevrier (Université Gustave Eiffel, Paris-Est) und Mette Zølner (Aarhus University, Aarhus) eine Sektion (Standing Interest Group) mit dem Titel „Management and cultures: qualitative organizational research“ im Rahmen der EURAM-Konferenz (European Academy of Management). Die mit 2.000 Teilnehmern sehr gut besuchte Tagung in Dublin fand vom 13. bis 16. Juni 2023 am ehrwürdigen Trinity College statt.
Die Sektion widmete sich der Erforschung und Diskussion von Kulturen in Organisationen mit qualitativen Methoden. Dabei standen Kulturbeschreibungen, Kulturvergleiche und interkulturelle Beziehungen in der Arbeitswelt in Bezug auf Sprachen, Migranten und Interkulturalität, internationalen Transfer von Managementinstrumenten sowie bikulturelle Persönlichkeiten auf dem Programm. Die insgesamt 13 Arbeitspapiere und Vorträge hatten häufig einen kulturspezifischen Bezug und behandelten Gesellschaften wie Japan, Kanada, Tansania, China, Frankreich, Italien, Saudi-Arabien, Österreich, Thailand, Indien, Russland oder Vietnam. Dabei wurde in den Diskussionen immer wieder die Bedeutung von Kontexten und entsprechend von emischen Vorgehensweisen deutlich. Auch methodische Fragen, etwa zu den Herausforderungen eines qualitativen Forschungsprozesses (bezüglich Vertrauen, Sprache etc.) wurden behandelt.
Die Sektion wird nächstes Jahr wieder im Rahmen der EURAM-Tagung angeboten, die vom 25. - 28. Juni 2024 an der University of Bath stattfindet.
Vorträge auf der EURAM-Konferenz in Dublin
Die diesjährige EURAM (European Academy of Management) Konferenz fand vom 14. bis 16. Juni 2023 an der Business School des Trinity College in Dublin zum Thema "Transforming Business for Good" statt. Der Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation war dabei mit Professor Christoph Barmeyer, Dr. Martina Maletzky, Sina Großkopf und Tuzienka Chenet Ugarte vertreten.
In der Sektion mit dem Titel „Management and cultures: qualitative organizational research“, organisiert von Professor Christoph Barmeyer mit den Professorinnen Sylvie Chevrier (Université Gustave Eiffel, Paris-Est) und Mette Zølner (Aarhus University, Aarhus), stellten die Mitarbeiterinnen zwei Studien vor. Professor Barmeyer und Sina Großkopf präsentierten am 14. Juni einen Artikel mit dem Titel "Creativity is everything when it comes to entrepreneurship" - Cultural-based creativity of migrant entrepreneurs in Montréal", der die kreativitätsfördernden Faktoren von Unternehmern mit Migrationshintergrund in Montréal untersucht. Diese Forschung zeigt die Merkmale kulturbasierter Kreativität auf der Grundlage kultureller Kontraste, die Migranten aufgrund verschiedener kultureller Einflüsse erfahren. Am 15. Juni präsentierten Dr. Martina Maletzky de García und Tuzienka Chenet Ugarte den Artikel "Biculturalism in top management of the largest Mexican companies: career capital or obstacle?", der die Frage des Bikulturalismus als Karrierekapital in einer kontextspezifischen Studie erforscht. Sie untersuchten, ob Bikulturalität in Top-Management-Positionen mexikanischer Unternehmen zu beobachten ist und als Vorteil angesehen werden kann. Die Ergebnisse wurden dabei unter Berücksichtigung der Besonderheiten des mexikanischen Berufsfeldes diskutiert. Die EURAM-Konferenz bot eine großartige Gelegenheit zum persönlichen Austausch und zur Vernetzung mit Kollegen aus verschiedenen Ländern, die sich der Erforschung von Themen der Managementforschung mit quantitativen und qualitativen Methoden widmen.
Disputation Sina Großkopf
Am 7. Juni 2023 verteidigte Sina Großkopf erfolgreich ihre Dissertation mit dem Titel „Potenziale entfalten und organisationale Routinen gestalten – Migranten als multikulturelle Individuen und interkulturelle Aushandlung in verschiedenen Organisationskontexten“.
Die Disputation fand an der Universität Passau statt: Die Gutachter-Kommission setzte sich zusammen aus Erstgutachter Professor Christoph Barmeyer (Universität Passau), Zweitgutachterin Professorin Sonja Sackmann (Universität der Bundeswehr München) und der Kommissionsvorsitzenden Professorin Ursula Reutner (Universität Passau). Auf Basis von vier qualitativen Fallstudien der Luft- und Raumfahrt und Unternehmensberatung in Deutschland zeigt Sina Großkopf in ihrer Dissertation, wie Migranten als multikulturelle Individuen organisationale Routinen aufbrechen und in der interkulturellen Aushandlung mit ihren Teamkollegen kreativ Veränderung und Innovation für die Organisation herbeiführen. Dabei spielt der organisationale Kontext eine große Rolle für die Veränderungsspielräume und -funktionen der multikulturellen Individuen. So wird ein theoretischer Beitrag zu den Potenzialen und Kompetenzen multikultureller Individuen geleistet, sowie ein praktischer Beitrag durch Implikationen für die Personal- und Organisationsentwicklung in Bezug auf kulturelle Diversität in spezifischen Organisationskontexten.
Québec-Tag: „Vielfalt, interkulturelle Kreativität und migrantisches Unternehmertum. Québec-Bayern"
Am 26. Mai 2023 organisierte der Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation an der Universität Passau einen öffentlichen Québec-Tag, der sich in interdisziplinärer Weise mit den Themenfeldern Vielfalt, interkulturelle Kreativität und Entrepreneurship im Kontext von Bayern und Québec beschäftigt.
Die Besonderheit des Québec-Tages lag in der Kombination der komplementären Bereiche der Konstruktiven Interkulturalität und dem Entrepreneurship in Québec und Bayern, die eine jahrzehntelange und tiefgreifende Partnerschaft in politischen, wissenschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereichen verbindet.
Ziele der Veranstaltung waren es, aktuelle wissenschaftliche Forschungsergebnisse zu präsentieren, die einen direkten Bezug zu Bayern und Québec aufweisen, einen interdisziplinären Dialog zu führen, der Innovation und Entrepreneurship stärken kann, und das Netzwerk zwischen verschiedenen Zielgruppen (Studierende, Unternehmer, Wissenschaftler, Akteure öffentlicher Institutionen) zu fördern.
Durch das abwechslungsreiche Programm aus Vorträgen und Diskussionsrunden in drei Sprachen (Englisch, Französisch, Deutsch) wurden die Themenfelder aus unterschiedlichen Perspektiven (Praxis-Theorie, Forschung-Lehre, Québec-Bayern) erschlossen und diskutiert.
Hier finden Sie einen weiteren Bericht zum Québec-Tag.
Der Québec-Tag fand statt im Rahmen einer Kooperation mit der UQAM (Université du Québec à Montréal), der Carrefour Jeunesse Emploi (Montréal) und dem Wild Campus Rosenheim in Verbindung mit einer gemeinsamen Lehrveranstaltung im Sommersemester 2023 zwischen der Universität Passau und der UQAM zu interkulturellem Entrepreneurship gekoppelt.
Die Veranstaltung wurde gefördert vom Ministerium für internationale Beziehungen und Frankophonie von Québec.
Québec-Woche im Rahmen des Hauptseminars „Interkulturelles Entrepreneurship. Québec-Bayern"
14 Studierende der Universität Passau und der UQAM (Université du Québec à Montréal) nahmen im Sommersemester 2023 an einer gemeinsamen Lehrveranstaltung zum Thema interkulturelles Entrepreneurship teil. Die von Professor Barmeyer, Sina Großkopf (Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation) und Tobi Rodrigue (ESG, Université du Québec à Montréal) geleitete Veranstaltung ermöglichte den Studierenden in interkulturellen (virtuellen) Teams an eigenen Unternehmensgründungsprojekten zu arbeiten.
Integraler Bestandteil des Hauptseminars war eine gemeinsame Woche in Bayern vom 21.05. bis zum 28.05.2023, die ein abwechslungsreiches Programm bot: So wurden die Studierenden mit Bayerischen Gründungs- und Innovationsökosystemen vertraut gemacht durch den Besuch des Kreativquartiers und Gate Garching in München und des INN.Kubators in Passau. Die gemeinsame Woche begann mit einem Kennenlern-Workshop in den Räumen der Bayerischen Forschungsallianz (BayFOR) in München. Ebenso hatten die Studierenden unter der Leitung von Michael Kriegel (Wild Campus Rosenheim) und Maria Wilhelm (Transfer und Gründungsförderung Universität Passau) die Möglichkeit sich mit Start-ups zu beschäftigen und zusammen an einer binationalen Ideenwerkstatt teilzunehmen. Höhepunkt der gemeinsamen Woche war der öffentliche Québec-Tag am 26. Mai an der Universität Passau, an dem Wissenschaftler, Studierende, Unternehmer und Akteure öffentlicher Einrichtungen aus Québec und Deutschland zusammenkamen, um sich den Themenfeldern „Vielfalt, interkulturelle Kreativität und Unternehmertum“ zu widmen. Zum Abschluss der gemeinsamen Lehrveranstaltung werden die Passauer Studierenden im September nach Montréal reisen, um im Rahmen einer Sommerschule zusammen mit ihren Québecer Kommilitonen ihre Gründungsprojekte vorzustellen.
Die Québec-Woche wurde gefördert vom Ministerium für internationale Beziehungen und Frankophonie von Québec.
Forschungsaufenthalt von Rosanna Schropp aus Québec (UQAM)
Im Mai 2023 verbrachte Rosanna Schropp, Doktorandin an der École des Sciences de la Gestion (ESG) der Université du Québec à Montréal (UQAM), einen einmonatigen Forschungsaufenthalt am Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation. Rosanna Schropp wird betreut von Kerstin Kuyken, Professorin für Entrepreneurship und Innovation an der ESG UQAM sowie Kooperationspartnerin von Professor Christoph Barmeyer.
Im Rahmen ihres Aufenthaltes gab Rosanna Schropp einen Vortrag mit dem Titel „Ein kritischer Blick auf die Nationalkultur: Was können wir von Regionen lernen? Ein Vergleich Bayern – Québec“ in der Vorlesung „Konstruktives Interkulturelles Management“. Am Québec-Tag an der Universität Passau am 26. Mai hielt sie gemeinsam mit ihrem Québecer Kollegen und Doktoranden Tobi Rodrigue einen Vortrag über das unternehmerische Ökosystem in Québec. Während der Québec-Woche begleitete sie die Gruppe der Studierenden der UQAM und der Universität Passau im Rahmen des Kurses „Intercultural Entrepreneurship“, außerdem bei zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen in Passau und München. Aufgrund ihrer Lebenserfahrungen in beiden Kulturen konnte sie als wichtige Brückenbauerin zwischen den bayerischen und Québecer Studierenden fungieren.
Zudem hatte sie die Möglichkeit, im Rahmen des Doktorandenkolloquiums des Lehrstuhls ihre Doktorarbeit zum Thema „Intergenerationeller Wissenstransfer im Journalismus in Bayern und Québec" vorzustellen sowie während ihres gesamten Aufenthaltes wichtige Kontakte mit Forschenden, UnternehmerInnen und Akteuren öffentlicher Institutionen der Partnerschaft Bayern-Québec für künftige Projekte zu knüpfen.
Der Forschungsaufenthalt wurde finanziell unterstützt vom Ministerium der internationalen Beziehungen und der Frankophonie in Québec (Ministère des Relations internationales et de la Francophonie).
Gastvortrag zu Fachkräfteeinwanderung in den Landkreis Deggendorf
Vor universitätsinternem und externem Publikum präsentierte der Regionalmanager des Landkreises Deggendorf, Herr Herbert Altmann, am 08.05.2023 die Aktivitäten und Herausforderungen bei der Fachkräfteanwerbung und -integration aus Bulgarien. Die praktischen Einblicke in den Arbeitsalltag und die Anekdoten zu interkulturellen Missverständnissen stellten eine willkommene Abwechslung zur Theorie und den Grundlagen der interkulturellen Kommunikation dar, die Gegenstand der Vorlesung sind.
Bikulturelle als Brückenbauer nutzen – 1. Bridgebuilder Workshop im InnKubator der Uni Passau
Am 04.02.2023 fand unter Leitung von Dr. Martina Maletzky de García (Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation) und Barbara Bauersachs (International Support Service) der erste Brückenbauer-Workshop statt. Ziel war es, auf Basis von einzelnen Design Thinking Elementen mit relevanten Akteuren aus der Stadt und dem Landkreis Passau ein Konzept zu entwickeln, wie sogenannte Brückenbauer systematisch dazu eingesetzt werden können, um zwischen deutschen und migrantischen Communities zu vermitteln. Brückenbauer sind dabei Personen, die sich in mehreren Kulturen verorten und sich somit in die jeweilige Kultur hineinversetzen können. Während des Workshops wurden zunächst gesellschaftliche Bereiche ausgemacht, in denen Brückenbauer vonnöten wären. Diese umfassen eine Vermittlung zwischen Vorstellungen von Gesundheit und Gesundheitsprävention, Bildungssystemen, Jobsuche etc. und eine Unterstützung bei der Überwindung von Kontakthemmnissen zwischen deutschen und migrantischen Personengruppen. Als Lösungsweg wurde einerseits die gezielte Nutzung von Community spezifischen (virtuellen) Netzwerken eruiert, um eine Gruppe von Brückenbauern aufzubauen, die als Sprachrohr in die jeweils voneinander getrennten Lebenswelten der Gruppen hinein, aber auch als Kommunikatoren von Bedürfnissen und Herausforderungen aus den Gruppen heraus agieren können. Ein zweiter Lösungsweg wäre die Etablierung eines realen interkulturellen Begegnungsraumes, der Möglichkeiten zu niedrigschwelligem Austausch bietet und kulturelle sowie kulinarische Aspekte miteinander verbindet. Die Teilnehmenden, allesamt Brückenbauer unterschiedlichster Herkunft (Ukraine, Syrien, Mexiko, Iran, Tansania und Deutschland), repräsentierten unterschiedlichste Organisationen und Kreise, die die Teilhabe von MigrantInnen unterstützen. Finanziert wurde der Workshop über ein Preisgeld, das im Rahmen der Ideenwerkstatt während der Wochen zur Demokratie gewonnen wurde. Weitere Workshops sind geplant, um die ersten Ideen in die Tat umzusetzen. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, den Studierenden des Projektseminars am Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation und den Teilnehmenden am Projekt „All You Can Do“ für die Unterstützung.
Forschungsaufenthalt des Gastwissenschaftlers Professor Jaime Bonache
Mithilfe des Gastwissenschaftlerprogramms verbrachte Professor Jaime Bonache (Universidad Carlos III de Madrid) vom 23.01.2023 bis zum 03.02.2023 einen Forschungsaufenthalt an der Universität Passau am Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation. Professor Christoph Barmeyer und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Sina Großkopf nutzten die Tage für intensive Zusammenarbeit und inspirierte Diskussionen zum Forschungsprojekt über wissenschaftliche Paradigmen. Dazu gehörte neben Arbeitstreffen zu einem gemeinsam herausgegebenen Call for Papers "Paradigms, discourses and counter-narratives in CCM as an opportunity for broadening horizons: A call for multifaceted insights" im International Journal of Cross Cultural Management auch der Beitrag zu paradigmatischer Perspektivenvielfalt im internen Doktorandenkolloquium und die Besprechung einer Zeitschriftenpublikation mit vorheriger Konferenzeinreichung für das Jahr 2024. Zentrale Ideen wurden in einem Videofilm für Studierende und Forschende festgehalten. Professor Bonache hielt außerdem einen Vortrag im Rahmen der Kulturwirt-Bachelorvorlesung Einführung in die Interkulturelle Kommunikation und das Interkulturelle Management mit dem Thema „Compensating Global Mobility and Culture“. Wir danken Professor Bonache für die fruchtbare Zusammenarbeit und freuen uns auf das fortlaufende Projekt!
Von digitaler zu realer Interkulturalität - Studienreise nach Mexiko
Im Rahmen des Seminars "Konfigurationen unternehmerischen Handelns im deutsch-mexikanischen Vergleich", das im Wintersemester 2022/23 gemeinsam mit Studierenden der Universidad Autónoma Metropolitana (UAM) in Mexiko Stadt virtuell stattfand, wurde vom 13.01. bis 23.01.2023 eine Studienreise nach Mexiko durchgeführt.
Gemeinsam mit den KommilitonInnen der mexikanischen Universität lernten die Studierenden des Lehrstuhls für Interkulturelle Kommunikation unter Anleitung von Dr. Martina Maletzky de García (Universität Passau) und Bruno Gandlgruber (UAM, Mexiko) unterschiedliche Formen von Ökonomien kennen und erarbeiteten im Kontext kleinerer Feldforschungen in Mexiko deutsch-mexikanische Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Das Programm umfasste neben kleinerer gemeinsamer Seminareinheiten und Feldforschung einen Besuch bei dem Ausbildungszentrum von Audi im Bundesstaat Puebla, bei dem das deutsche duale Ausbildungssystem eingeführt wurde, einen Besuch bei der von Audi konzipierten Stadt "Ciudad Modelo", auch eine Ethnografie auf einem traditionellen Markt sowie den Besuch der deutsch-mexikanischen Außenhandelskammer (CAMEXA). Zudem gewährten die Besitzer eines bekannten mexikanischen Designstudios (Collección Serpentina) Einblicke in die Höhen und Tiefen ihrer Geschäftstätigkeit. Mit einem unterhaltsamen Freizeitprogramm konnten auch Einblicke in die mexikanische Alltagskultur gewonnen werden. Dies umfasste einen Salsa-Tanzkurs, einen Besuch der Pyramiden von Teotihuacan sowie der berühmten "Lucha Libre", einem mexikanischen Showkampf, der neben Fußball zum beliebtesten Sport der Mexikaner gehört. Deutsche und mexikanische Studierende waren sich einig: über den direkten Face-to-Face-Kontakt lässt sich Kultur am besten erfassen.
Die Studienreise wurde von PROMOS bezuschusst. Das Seminar, in dessen Rahmen die Studienreise stattfand, gehört zum Format "Digital Interculturality", das vom Lehrinnovationspool gefördert wird.
Podiumsdiskussion anlässlich des 60. Jahrestages des Élysée-Vertrags
Anlässlich des 60. Jahrestages des Élysée-Vertrags nahm Professor Christoph Barmeyer am 23. Januar 2023 zusammen mit Professor Daniel Göler und Veronique Coiffet an einer Podiumsdiskussion teil, die von Professorin Marina Hertrampf organisiert und moderiert wurde. Der Élysée-Vertrag, der „Vertrag der Bundesrepublik Deutschland und der französischen Republik über die deutsch-französische Zusammenarbeit“, der vom Staatspräsidenten Charles de Gaulle und vom Bundeskanzler Konrad Adenauer 1962 unterzeichnet und 1963 in Kraft trat, war ein Meilenstein in der Völkerverständigung nach Jahrhunderten von deutsch-französischen Kriegen. Er begründete zahlreiche Konsultationen in der Außen-, Sicherheits-, Jugend- und Kulturpolitik und führte zu vielen wichtigen Errungenschaften, die die europäische Integration vorantreiben, wie etwa Schüleraustausche, Städtepartnerschaften, das Deutsch-Französische Jugendwerk, das Deutsch-Französische Institut in Ludwigsburg und später auch die Deutsch-Französische Brigade mit dem Eurocorps oder die Deutsch-Französische Hochschule. In der gut besuchten Podiumsdiskussion, die abends in der Bibliothekslounge der Universität Passau stattfand, wurde aber auch deutlich, dass die deutsch-französischen Beziehungen nicht nur auf politischer Seite, sondern auch auf zivilgesellschaftlicher und wirtschaftlicher Seite neue Impulse und Projekte brauchen, um an die deutsch-französische und europäische Erfolgsgeschichte anzuknüpfen.